Hochtour 1 x 1 Für bekannte Hochtouren-Ziele wie den Tödi, den Gross Windgällen oder den Uri Rotstock, die sich hinter dem Hochtourengeher in die Höhe ziehen, ist fundiertes Wissen, wie beispielsweise das richtige Seilhandling, elementar. Hochtour: Tipps & Tricks für Anfänger Nach einem ersten Hochtourenkurs habt ihr die wesentlichen Basics über Seilschaftstechnik, Spaltenbergung und Materialkunde gelernt. Nun seid ihr bereit für euren ersten 4000er. Mit welchen Tipps und Tricks der Einstieg in die hochalpine Welt gelingt, verraten wir im Einmaleins. Text Rabea Zühlke, Fotos Urs Nett Steigeisen: Edelstahl oder Aluminium? Für klassische Hochtouren empfehlen sich Steigeisen aus Stahl (z. B. Grivel Air Tech New- Classic). Diese sind zwar schwerer als Modelle aus Aluminium, «beissen» aber besser im Blankeis, sind robuster und somit für auch für Felsoder Mixed-Touren geeignet. Leichte Aluminium-Steigeisen (z. B. Petzl Leopard Flexlock) nutzen sich im felsigen Gelände schnell ab, punkten allerdings bei Touren, in denen weder Felskontakt noch Blankeis zu erwarten sind. Auch Hybrid-Modelle (z. B. Petzl Irvis Hybrid), die mit einem Vorderteil aus Stahl und einem Alu-Hinterteil ausgestattet sind, eignen sich weniger für klassische Hochtouren in Fels und Eis. Die Leichtsteigeisen sind vor allem beim Skibergsteigen von Vorteil, wo sie nur kurz zum Einsatz kommen und ein Kompromiss aus Packmass, Gewicht und Robustheit gefragt ist. Hinweis Unser Einmaleins hat keinen Anspruch auf Vollständigkeit und ersetzt keineswegs eine qualifizierte Hochtourenausbildung. Steigeisen richtig anpassen Vor der Tour müssen nicht nur die Steigeisen auf die jeweilige Schuhgrösse angepasst werden, sondern auch die Riemen. Sind diese zu lang, besteht Gefahr, sich darin zu verheddern und zu stolpern. Das mehrfache Verknoten der Riemen ist hier keine ideale Lösung: zum einen frisst es Zeit, zum anderen lösen sich die Knoten oft beim Gehen. Sinnvoller ist es, die Riemen vor der Tour zu kürzen: Dafür unbedingt die Steigeisen auf die grössten Schuhe (meist Skitourenschuhe) montieren, damit am Ende nicht zu viel abgeschnitten wird. Nun die Riemen anziehen und mit etwa zehn bis 13 Zentimeter Überstand hinter der Lasche abschneiden. Beim Abschneiden die Schere nicht gerade, sondern schräg ansetzen. Mit einem Feuerzeug abschliessend das Riemenende versiegeln. Wer die Riemen doch mal zu kurz abgeschnitten hat: keine Panik, Ersatzriemen kann man nachbestellen (z. B. Petzl Riemenkit Lanières, 32 CHF). 56 57
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