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Inspiration Nr. 3 - 2022

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Rubrik Thema ‹1›

Rubrik Thema ‹1› ‹1› Fast oben – 3300 Höhenmeter muss man beim Signalgrat aus eigener Kraft steigen. ‹2› Ein Biwak der guten Sorte – das Rifugio Resegotti, Ausgangspunkt für den Signalgrat Hoch hinaus Der Signalgrat steht auch auf Ihrer Traumtouren-Liste? Die Ausrüstungsfrage können wir schon mal klären – mit drei Produkten für hochalpine, kombinierte Touren. baechli-bergsport.ch/signalgrat ‹2› Federgewicht des Monte Rosa zeichnet sich vor dem fahlblauen Nachthimmel ab. Perfekte Voraussetzungen. Eigentlich leitet vom Rifugio Resegotti ein langer, scharfer Firngrat zum Passo Signal. Doch der Klimawandel hat diesem anspruchsvollen und ausgesetzten Abschnitt die Zähne genommen: Statt auf einer Firnschneide laufen wir links davon über ausgeapertes Blockgelände. Immerhin, so können wir wenigstens gemütlich wach werden. Mitten im Alpenglühen Am Passo Signal steilt die Tour auf. Sand, Geröll und lose Blöcke. Gut, dass diese Tour nicht überlaufen ist, hier möchte man keine Seilschaften über sich haben. Wir machen schnell, wollen zu Sonnenaufgang auf der ersten Abflachung sein. Die Dämmerung lässt bereits die Horizontlinie glühen, als wir dort ankommen. Hier haben sich Reste der Firngrate und Wechten gehalten, die früher einmal die ganze Route geprägt haben. Die Firngrate sind auch hier nur ein Schatten ihrer alten Mächtigkeit und stellen kein besonderes Hindernis dar – aber ein perfektes Fotomotiv für den Sonnenaufgang. Unter uns schlafen Piemont und Lombardei noch im letzten Schleier der Nacht, doch hier oben ist es bereits taghell. Kein Berg beschränkt die Sicht nach Osten, sodass der Monte Rosa seinem Namen alle Ehre macht: Wir stehen mitten im Alpenglühen. Wir geniessen den Moment. Doro muss für Fotos auf den Wechten posieren. Erst als die Sonne hinter der 165 Kilometer entfernten Bernina auftaucht, erinnern wir uns daran, dass wir noch ein gutes Stück vor uns haben. Weiter geht es durch ein Labyrinth aus Steilstufen, Firnfeldern und Kletterstellen. Über uns wird der grosse zweite Aufschwung mit dem markanten S-förmigen Marmorband immer mächtiger. Wir müssen ihn links umgehen, doch wie kommen wir überhaupt bis zu seinem Fuss? Der Grat verliert sich hier, bekommt Flankencharakter, ein eindeutiger Weg fehlt. Links steiler hoch oder flacher nach rechts queren und dann zurück nach links? Keine Begehungsspuren. Mir bleibt nur das Bauchgefühl. Ich entscheide mich für rechts und klettere los. Bald ist klar, leicht ist hier nichts, das war die falsche Wahl. Wir klettern zwei Seillängen mit Stellen im 5c-Bereich und eher weniger genüsslicher Felsqualität. Auch der Weg zurück nach links entpuppt sich als gefährliches Steinschlagcouloir. Augen zu und schnell durch. Bloss keine Kühlschränke auf Doro werfen. Ein wenig höher bringen uns hundert Meter sicheres, aber anstrengendes Firnpickeln zurück zur Route und an den Fuss des Aufschwungs. Eigentlich haben wir hier die Schlüsselstelle erwartet, doch die Kletterschwierigkeit beschränkt sich auf eine Seillänge 4c mit eindeutiger Route. Der Fels ist fest, trocken und warm. Wir zünden den Turbo, die restlichen 400 Meter klettern wir in zwei Seillängen. Eine letzte steile Verschneidung bringt uns auf das oberste Plateau des Grenzgletschers – und Sturmböen wehen uns fast wieder hinunter. Der eisige Höhenwind ist ein Vorzeichen einer nahenden Kaltfront. Bisher waren wir im Windschatten, doch jetzt sind wir der Atmosphäre schutzlos ausgeliefert. Schnell ziehen wir alle Jacken an, die wir dabei haben, und stapfen das letzte Stückchen zur Capanna Margherita auf den Gipfel. Doch aus der geplanten Kaffeepause wird nichts. Zwar ist der Hüttenbalkon über dem Bergbalkon windgeschützt und ist so spektakulär wie erwartet, aber der Trubel auf der Hütte schreckt uns ab. Wir belassen es wieder einmal bei Müesliriegeln und machen uns an den Abstieg. Der führt nicht über die Haupttrasse Richtung Zermatt, sondern über einige Gegenanstiege, Sammelgipfelchen und viele, viele Gletscherkilometer zur Punta Indren. Von hier schweben wir wohlverdient mit drei Seilbahnen zurück nach Alagna, während hinter uns die Kaltfront den Vorhang vor der Balkontheaterszene zuzieht. Im Gleichgewicht Diese Softshelljacke von La Sportiva macht ihrem Namen «Äquilibrium» – ein Zustand, in dem sich einwirkende Kräfte ausgleichen – alle Ehre. Dank verschiedener Materialeinsätze reagiert die Jacke auf innere und äussere Faktoren und sorgt so für optimalen Klimakomfort: Die winddichte und wasserabweisende Gore-Tex-Infinium-Membran an Schultern, Armen und Hüften schützt vor harschen Bedingungen, die Polyamid-Elasthan-Einsätze aus 4-Wege-Stretch-Material am Rücken und den Unterarmen gewährleisten Bewegungsfreiheit und Wasserdampfdurchlässigkeit. Klug positioniert sind die grosse Brustsowie die seitlichen Einschubtaschen, die sich auch mit Rucksack bedienen lassen. Elastische Arm- und Bundabschlüsse garantieren einen guten Sitz, die verstellbare Kapuze schützt vor Wind und Niederschlag. AEQUILIBRIUM SOFTSHELL JACKET LA SPORTIVA Gewicht: 390 g, CHF 249.– Zugegeben, im Rucksack freut man sich noch über die absoluten Minimalist-Hochtourengurte. Im Handling und Komfort punkten die spartanischen Fliegengewichte aber meist nicht. Mit dem Choucas Pro hat Blue Ice den Kompromiss geschafft: Obwohl auch die Pro-Variante auf eine Polsterung verzichtet, bieten die breiteren Beinschlaufen und der Hüftgurt merklich mehr Tragekomfort. Zusätzlich ist der Hochtourengurt mit vier Materialschlaufen, vier Befestigungsmöglichkeiten für Eisschrauben, einer verstärkten Einbindeschlaufe sowie einer schnell regulierbaren Verschlussschnalle ausgestattet. Und wie in der Light-Ausführung gelingt das Anlegen des Gurts, ohne die Füsse aus den Steigeisen zu nehmen. Ins Gewicht fällt der Komfort nicht: Mit 140 Gramm bleibt er federleicht. CHOUCAS PRO BLUE ICE Gewicht: 140 g (Grösse M), CHF 115.– Leuchtstark Die Storm 450 ist die leistungsstärkste wasserdichte Stirnlampe aus dem Hause Black Diamond. Der 120 Gramm leichte Strahler kommt mit einer Leuchtkraft von 450 Lumen und einer Leuchtweite von 100 Metern – also genug Power für frühe Hochtouren-Starts oder abendliche Trailruns. Falls die Leuchtdauer von 150 Stunden (niedrigste Stufe) unterwegs mal nicht ausreichen sollte, ermöglicht die Dual-Fuel-Funktion einen Wechsel zwischen dem wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Akku und herkömmlichen Alkalibatterien. Die Leuchtmodi (Fernlicht, Nahbereich, Dimmfunktion, Blinkmodus, Nachtsichtmodus) und der Sperrmodus lassen sich unkompliziert über die zwei Schalter einstellen, der Memory-Modus kann zudem die Helligkeitsstufe für das nächste Einschalten speichern. STORM 450 BLACK DIAMOND Gewicht: 120 g, CHF 62.– Bächli on Tour Grosse Klettereien an hohen 4000ern brauchen ein hohes Mass an Erfahrung. Mit den Bergführerinnen und Bergführern aus unserem Bächli-on-Tour- Programm haben Sie einen sicheren Partner an Ihrer Seite. baechli-bergsport.ch/ de/baechliontour 28 29

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