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Inspiration Nr. 3 - 2021

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HINTER DEN KULISSEN

HINTER DEN KULISSEN X-ALPS 2021 H I N T E R D E N K U L I S S E N Sofern es Covid-19 zulässt, fällt am 20. Juni 2021 der Startschuss zur X. Ausgabe der X-Alps, dem grössten Hike&Fly-Etappenrennen der Welt. Chrigel Maurer ging 2009 erstmals an den Start und hat seitdem alle Austragungen für sich entschieden. Vor dem Startschuss: Auf ein Wort mit dem «Adler von Adelboden». X-ALPS 2021 INTERVIEW THOMAS EBERT «EGAL WIE ES AUSGEHT, ES WIRD SUPER.» Nach zwei anderen Supportern in den Jahren 2017 und 2019 startest du 2021 wieder mit Thomas Theurillat – mit dem du zwischen 2009 und 2015 alle X-Alps- Ausgaben abgeräumt hast. Wie kam es zur Neuauflage des Erfolgs-Duos? Chrigel Maurer: Ja, das freut mich natürlich, so eine Art back to the roots. Nach 2015 hatte Thomas viel los mit Nachwuchs und dem Aufbau seiner Coaching-Firma Oneday. Jetzt ist alles wieder etwas einfacher und wir finden es nach wie vor toll, uns zusammen auf etwas Unbekanntes vorzubereiten. Ab dem 20. Juni wollen wir dann schauen, für was es reicht. Neben Thomas haben wir auch noch Jonas dabei, er hat uns 2011 und 2013 als Kameramann auch schon begleitet. Ich denke, es ist keine Neuauflage, eher etwas Bewährtes. Zurzeit überlegen wir uns ja, wie wir frisch und ohne Vorurteile an die Sache rangehen können und dennoch unsere zwölf Jahre Erfahrung in das Rennen einbringen – das ist gar nicht so einfach! Welche Vorurteile meinst du, und warum fällt euch das schwer? Wir machten immer wieder die Erfahrung, dass man anhand früherer Erkenntnisse neue Entscheide trifft (hei, damals haben wir es doch so gemacht). Das ist manchmal ein Problem, vor allem, wenn man weiterkommen will! So versuchen wir also, möglichst offen und «unerfahren» zu sein, uns immer aktuell zu halten und die Erfahrungen gezielt einzusetzen. Hast du Angst davor, den Nimbus der Unbesiegbarkeit bei den X-Alps zu verlieren? Wenn ich Angst davor hätte, dürfe ich mich nicht mehr anmelden – das ist meine Haltung. Aber ja, ich verstehe deine Frage. Im Jahr bestreite ich ca. zwölf bis 20 Wettkämpfe (je nachdem, welche stattfinden) und mir ist stets bewusst, dass immer auch ein anderer gewinnen kann. Zum einen, weil er besser ist, zum anderen, weil ich zu viele Fehler mache. Nun, wenn ich am X-Alps nicht gewinne, würde es mich ärgern, wenn ich die Niederlage selbst verschuldet habe. Wir möchten im Ziel ankommen und sagen können, wir haben unser Bestes gegeben. Wenn dies nicht mehr zum Sieg reicht, wird es für alle – die Zuschauer, die Szene usw. – wieder viel spannender, was vielleicht auch für mich gut ist! Das macht es für mich einfach: Egal, wie die X-Alps ausgehen, es wird super. Normalerweise soll man ja aufhören, wenn es am schönsten ist. Wie gross wäre der Makel einer Niederlage bei den X-Alps? Ja, wenn man das Ziel hat, der Beste zu sein, sollte man dann aufhören, wenn man das erreicht hat. Als ich mit 16 gerade das Brevet bestanden hatte, war mein Ziel, besser zu werden, zu lernen. Mit den Wettbewerben konnte ich wachsen und wurde besser. Dieses Gefühl habe ich immer noch. Aber ich freue mich auch, meine Erfahrung weiterzugeben. Dafür haben wir die X-Alps Academy gegründet. Mit den motivierten Jungpiloten sehe ich auch selbst Möglichkeiten, mich noch zu verbessern – das macht Spass und es wäre schade, mit dem ren, was mir auch den Job aufzuhöermöglicht. Und bist du mental für den Fall gewappnet, dass es einmal nicht für den Sieg reichen sollte? Ja. Ich muss nicht mehr gewinnen, ich habe schon gewonnen. Wenn es nicht klappt, freuen sich andere – ist ja auch toll. FLUG-FOLLOWER Am 20. Juni startet die 10. Ausgabe des grössten Hike&Fly-Rennens der Welt. Die diesjährige Strecke ist speziell: Erstmals wird nicht von Salzburg nach Monaco geflogen und gelaufen. Stattdessen geht die Reise von Salzburg immer auf der Nordseite des Alpenhauptkammes entlang bis zum Montblanc, der als Turnpoint umrundet wird, um dann über die Alpensüdseite wieder ins Salzburger Land zurückzukehren. Das Ziel liegt 2021 in Zell am See, traditionell wird auf einem Floss im Wasser gelandet. Hier könnt ihr den Rennverlauf und Chrigels Position im Tracker verfolgen: redbullxalps.com/live-tracking-features Da liegt etwas in der Luft: Der ungeschlagene X-Alps-Champion Chrigel Maurer hat sich für 2021 wieder mit seinem Partner Thomas Theurillat zusammengetan – gemeinsam gewannen sie das Rennen schon vier Mal. Welche Rolle spielte Covid-19 bei der Vorbereitung? Im Winter wurden alle Wettkämpfe abgesagt. Vor allem die Skitourenrennen, welche ich aber auch durch harte Trainings kompensieren kann. Ansonsten habe ich mehr Zeit für meine Kinder und eine noch seriösere Trainingszeit – eigentlich positiv! Hast du dich in irgendeinem Bereich nochmals verbessern können? Wir planen die X-Alps wie das Bild einer Pyramide, von Oktober bis zum Startschuss im Juni. Die Planung in den Bereichen Team, Logistik und Finanzierung ist vorüber, die Basis an körperlicher Fitness ist perfekt. Meine Erfahrung ist es, dass ich ein schnelles Tempo länger halten kann und mich schneller erhole, was für die Rennen natürlich ein grosser Vorteil sein kann! So hoffe ich, noch fitter und robuster zu werden, aber auch generell alles bewusster machen zu können. Zudem hoffe ich, im April einen neuen Gleitschirm zu bekommen, der nochmals besser leistet. INSPIRATION 03 / 2021 53

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