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Inspiration Nr. 04 - 2022

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Gipfeltreffen Robert

Gipfeltreffen Robert Bösch Robert Bösch Gipfeltreffen ‹1› Mit dem Profibergsteiger Ueli Steck († 2017) verband Robert Bösch eine tiefe Freundschaft. Peutereygrat, Montblanc. ‹2› Wer findet den Eiskletterer? Durch das Spiel von Schärfe, Unschärfe und Spiegelung wird die Fotografie zu mehr als reiner Abbildung. ze ich nicht mehr auf Nadeln. Ich freue mich, dass meine beiden Söhne engagiert und mit viel Eigeninitiative im Leben stehen. Hast du noch Bergträume? Nein, eigentlich nicht. Mit neuen Gelenken an den Knien und an einer Schulter bin ich dankbar, dass ich weiterhin Mehrseillängenrouten klettern und auf Skitouren gehen kann. Robert Bösch ‹1› Der Fotograf, Bergsteiger, dipl. Bergführer und Geograf Robert Bösch (68) lebt mit seiner Frau am Ägerisee (ZG). Sie sind Eltern von zwei erwachsenen Söhnen. Der Autodidakt war gefragter Werbe- und Reportagefotograf. Er arbeitete im Auftrag für die Outdoorbranche, die Wirtschaft und für Zeitschriften wie Geo, Stern und die Schweizer Illustrierte. Der Nikon-Ambassador konzentriert sich heute auf die Landschafts-Kunstfotografie und präsentiert seine Werke in hochwertigen Bildbänden und Ausstellungen. Bösch ist leidenschaftlicher Alpinist. Auf den Everestgipfel (2001, als Fotograf und Filmer mit Sauerstoffflaschen) ist er als Bergsteiger nicht besonders stolz. Wichtiger sind ihm die Versuche am Everest Westgrat (1990, ohne Sauerstoffflaschen) oder der Südwand des Shisha Pangma (2004, 8027 m). Zu den Highlights zählen für ihn eine der ersten Wiederholungen der alpinen Sportkletterroute Supertramp im Bockmattli (1984, 6c+) oder die Erstbegehung von Hannibals Alptraum im Rätikon mit Martin Scheel (1986, 7c). In den Alpen sind ihm grosse kombinierte Touren wie die Américaine an der Dru, der Frêneypfeiler oder der Peutereygrat am Montblanc wichtig. Aber auch einige Solo-Enchaînements wie die Begehung der drei Nordwand-Pfeiler des Piz Palü in 6,5 Stunden – alle im Aufstieg (1988). robertboesch.ch Instagram: @robertboesch_ «Ambitioniertes Bergsteigen ist kein Fun. Wenn du die Natur geniessen möchtest, dann gehst du lieber wandern.» Das stimmt, es war für mich Leistungssport. Auch wenn man in einer schönen Landschaft unterwegs ist, dominiert die Herausforderung. Und diese ist immer mit Lebensgefahr verbunden. Darin unterscheidet sich unsere Leidenschaft von vielen anderen Sportarten. Man begibt sich in ein Gelände, wo man nicht hingehört. Es besteht Ungewissheit, es ist ein Abenteuer. Und wenn du in einem Abenteuer steckst, dann ist das nie lässig. Bergsteigen in der ambitionierten, eigenverantwortlichen Form ist kein Fun. Das klingt krass! Noch bin ich nicht fertig mit meinen Ausführungen! Bergsteigen ist eine Mischung aus Druck, Angst, Befriedigung, Flow, Ruhm und Ehre. Ich möchte keine Horroransicht verbreiten, vielmehr ein Gegengewicht zur locker flockigen Fun-Berichterstattung. Selber stand ich oft in der Nacht vor schwierigen Touren grosse Ängste aus. Erst in der Wand, wenn man handeln konnte und wenn ich merkte, dass ich es trotz aller Gefahren im Griff hatte, kam dieses sackstarke Gefühl auf mit grossem Suchtpotenzial. Zurück zum Cerro Torre. Dort können Stürme brutal sein. Wenn du in einem patagonischen Sturm abseilen musst, dann sind das furchtbare Momente. Du kämpfst ums Überleben. Wenn du die Natur einfach geniessen möchtest, dann gehst du lieber wandern. Dein älterer Sohn Cyrill (31) ist ebenfalls ambitionierter Bergsteiger. Wie ist das als Vater? Es freut mich, dass auch er diese Bergsteigerwelt entdeckt hat. Auch bin ich stolz. Obwohl, wegen mir hätte er das Bergsteigen nicht beginnen müssen. Anfangs war ich schon besorgt und tat mich schwer mit Cyrills plötzlich erwachenden Bergambitionen. Ich wusste, was da alles passieren könnte. Inzwischen habe ich mich beruhigt. Er hat viel Erfahrung und gute Partner. Während seiner Unternehmungen sit- Fotos: Robert Bösch In welchen Schwierigkeiten bist du unterwegs? So 7a bis 7b – und in den Mehrseillängenrouten sind wir immer noch zügig unterwegs. Kürzlich war ich mit einem gleichaltrigen Kletterpartner unterwegs. Wieder unten, mussten wir über uns selber lachen, weil wir die Seilschaft, die vor uns eigestiegen war, unbedingt überholen mussten. Ein Reflex aus früheren Zeiten (lacht). Und deine Fototräume? Die kann ich nicht steuern. Zum Glück entstehen immer neue Projekte. Die fallen mir dabei nicht einfach in den Schoss. Da probiere ich herum, bis ich merke, das könnte spannend werden. Ich weiss: Wenn ich dort verbleibe, wo ich schon erfolgreich bin, verliere ich meine Kreativität! ‹2› Warm. Kompakt. Leicht. Die leistungsstarken Spark Ultraleicht-Schlafsäcke halten Dich warm und bieten trotzdem ein geringes Gewicht und ein kleines Packmass. Erhältlich bei Bächli Bergsport. 42 43 seatosummit.com

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