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Inspiration Nr. 03-2025

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Expert Frauenspezifische

Expert Frauenspezifische AusrüstungExpertPink it andshrink it?!1Bergsportausrüstung speziell für Frauen ist längst mehr als nureine kleinere und pinke Version der Herrenmodelle. Ein Einblick,wie sich die Damenvarianten von den Herrenmodellen unterscheidenund für welchen Frauenkörper sie gemacht sind.Text Hanna BärSchon seit Anbeginn des Alpinismus im19. Jahrhundert gibt es sie: Frauen, dieBerge erklimmen. Damals allerdings oftin Kleidern, die sie erst weit oben amBerg ablegten, weil Hosen für Frauennicht angemessen waren. Die Zeiten dieserKleidernormen sind längst vorbei.Und doch dauerte es bis ins Jahr 2023,bis der Hersteller The North Face denersten, speziell für Frauen entwickeltenAnzug fürs Höhenbergsteigen auf denMarkt brachte. Und damit, nebenbei erwähnt,gleich noch einen ISPO-Awardeinheimste. Zwar ist das Höhen- und Expeditionsbergsteigennach wie vor eineNische, wie auch Lukas Imhof, der Einkaufsleitervon Bächli Bergsport, betont.Anzüge seien deshalb meist unisex. «Esgibt ohnehin schon wenige Expeditionsteilnehmer,darunter prozentual nach wievor weniger Frauen. Dann auch noch nachGeschlechtern zu produzieren, würdesich schlichtweg kommerziell nicht mehrlohnen», erklärt Imhof. Und doch zeigt dieEpisode: In Sachen Bergsportausrüstunghat die Geschlechtergerechtigkeit durchausnoch Nachholbedarf.Von den Anfängen bis heuteAm meisten getan hat sich im Bekleidungsbereich.Mittlerweile ist jedes Kleidungsstückauf ein geschlechtstypischesKörpermodell angepasst. Das ist jedochnoch gar nicht so lange her. Wie Lukas Imhofin der Bächli-Historie nachrecherchierte,gab es bis Mitte der 1990er-Jahre kaumDifferenzierungen in den Schnitten, insbesonderebei sehr technischen Stücken. «Dieerste Gore-Tex-Jacke für Damen gab es beiuns im Jahr 1995/1996, bis dahin warenes Unisexjacken mit einem Taillenzug, dervon vielen Frauen sehr eng festgezurrtwurde», so Imhof. Nach den Anpassungenbei der Kleidung folgten solche bei Rucksäckenund Schlafsäcken. Anfangs galt oftmalsnoch das Motto «Pink it and shrinkit»: Damenmodelle waren einfach kleinereVersionen der Männermodelle in einervermeintlich frauenspezifischen, oftmalspinken Farbe. Anatomische Anpassungenfolgten später. Der RucksackherstellerDeuter forcierte etwa ab dem Jahr 2005mit einem reinen Damenteam – darunterauch Gerlinde Kaltenbrunner – seine Rucksackmodellefür Frauen, die an der fastschon zur Ikone gewordenen, gelben«SL-Blume» zu erkennen waren.Abgesehen von einem anderenSchnitt sind technische Unterschiede beider Bekleidung eher die Ausnahme. So sinddie Taschen bei Damenhosen meist kleinerund aufgrund der breiteren Hüfte anderspositioniert. Auch bei Jacken unterscheidetsich die Positionierung der Taschen,insbesondere der Brusttaschen. «Je nachOberweite sind diese sonst für Frauen nichtnutzbar oder man bekommt maximal einenkleinen Handschuh hinein», erklärt DanielaStünzi, Produktmanagerin für Bekleidungbei Bächli Bergsport. Solche Feinheiten machenjedoch den Unterschied: Bei Winterhosenfür Damen befindet sich hinter den Belüftungsreissverschlüssenoft ein Netzstoffals Sichtschutz, den es beim Männermodellnicht gibt. Und die Marke Schöffel passtnach eigenen Angaben die Wattierungsgewichtean, da Frauen eine etwas höhereKomforttemperatur haben.Deutlicher sind die geschlechterspezifischenUnterschiede bei Schlaf- und Rucksäcken.Gleichzeitig betont Bächli-ExperteIllustration: Saija Sollberger‹1› RucksäckeSchmalere Schultern, eine breitereHüfte und ein kürzerer Rücken:Damit der Rucksack bequemsitzt, braucht es Anpassungen imTragesystem.2‹2› KlettergurteEin drückender Hüftgurtund einschneidendeBeinschlaufen? Um das zuvermeiden, gibt esspezielle Frauengurte.‹3› SchuheSchmaler in der Ferse, derSchaft hinten tiefer eingeschnitten:Bei Frauen beginntdie Wölbung der Wade meistnäher an der Ferse.32021

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