Baechli.Bergsport
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Inspiration Nr. 01.2022

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1X1 HALLENKLETTERN

1X1 HALLENKLETTERN SPOTTEN UND SICHERN IN BODENNÄHE Vor dem ersten Haken spottet die oder der Sichernde die Kletterin bzw. den Kletterer, damit die kletternde Person im Sturzfall auf den Füssen landet. Zum Spotten stellt man sich breitbeinig hin, beide Arme sind in Richtung Hüfte der Kletterin oder des Kletterers gestreckt. Spotten ist situationsabhängig, je nach Route kann der erste Haken auch von unten vorgeklippt werden. Beim Sichern steht die Person nun im Ausfallschritt etwa einen Meter von der Wand entfernt, zudem etwas versetzt, um aus der Falllinie der Kletterin oder des Kletterers zu kommen. Eine Hand umschliesst immer das Bremsseil – unabhängig vom Sicherungsgerät. In Bodennähe, mindestens bis zum fünften Haken, kein Schlappseil geben! Loslassen können: Vertrauen in den Seilpartner ist beim Klettern elementar. Tipp: Sicherungsbrillen sind nicht nur gut für die Haltung, sondern unterstützen die Aufmerksamkeit beim Sichern! VERTRAUEN UND TECHNIK Ob eine Person über ihr Limit gehen und einen Sturz riskieren will, hängt oft mit dem Vertrauen in die Seilpartnerin oder den Seilpartner zusammen. Wichtig ist, dass der oder die Sichernde das Bremsseil immer fest umschlossen hält und es gleichzeitig nach unten zieht. Beim Stürzen blockiert das Sicherungsgerät, der Sturz wird gehalten. Doch die sichernde Person muss den Sturz nicht nur «halten», sondern ebenso die richtige Technik beherrschen: Besteht keine Bodensturzgefahr mehr, macht die sichernde Person beim Sturz einen kleinen Sprung nach vorne und oben. Durch dieses dynamische Mitspringen (körperdynamisches Sichern) wird der Fangstoss klein gehalten: Die Person fällt «weich» und das Verletzungsrisiko wird minimiert. Die Technik ist besonders bei leichten Kletternden wichtig, die von schwereren Personen gesichert werden. Sichert die leichtere Person, kann ein zu grosser Gewichtsunterschied, beispielsweise über einen Vorschaltwiderstand (z.B. Ohm, Edelrid), ausgeglichen werden. Richtig stürzen: Niemals den Fuss «hinter» das Seil stellen, niemals in die Hakenlaschen, ins Seil oder in die Exe greifen! RICHTIG KLIPPEN Die Kletterin oder der Kletterer klippt auf Hüfthöhe aus einer stabilen Position heraus. Im Gegensatz zur überstreckten Klipp-Position muss die oder der Sichernde wenig Schlappseil ausgeben. Die Bodensturzgefahr wird minimiert, gleichzeitig kostet das Einhängen weniger Kraft. In der Halle wird jede Zwischensicherung geklippt. Das Seil verläuft immer von innen nach aussen – also von der Wand durch den Karabiner zum Kletternden. Die sichernde Person ist stets reaktionsbereit, um beim Klippen schnell das benötigte Seil auszugeben. VORSICHTIG ABLASSEN Geschafft! Oben angekommen, klippt die Kletterin oder der Kletterer den Umlenker und gibt der sichernden Person ein Zeichen. Nun wird langsam und gleichmässig abgelassen. Die oder der Sichernde achtet dabei auf einen freien Landeplatz. Achtung: In einen Umlenkkarabiner werden niemals zwei Seile eingehängt! KOLLISIONSGEFAHR! Laut, eng und abgelenkt? Gegen Abend fängt in vielen Kletterhallen der Hochbetrieb erst an. Gerade jetzt muss man aufmerksam sein: Beim Indoor-Klettern sind Routen oft so dicht nebeneinander geschraubt, dass eine bereits kletternde Person auf eine andere stürzen kann, die sich im unteren Wandteil befindet. Vor dem Einstieg muss die Seilschaft deswegen den Routenverlauf anschauen und die Gefahr einer Kollision grosszügig beurteilen. Die sichernde Person positioniert sich nicht nur ausserhalb der Falllinie der Partnerin oder des Partners, sondern beobachtet ebenfalls die Seilschaften nebenan. Zu kalt, zu nass, zu viel Schnee? Zeit für die Halle! Alle Bächli Partnerkletterhallen auf einen Blick: baechli-bergsport.ch/hallenklettern UDO NEUMANN «KLETTERTRAINING» Udini Verlag, 2017 Preis CHF 42.– 56 INSPIRATION 01 / 2022 57

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