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Inspiration Nr. 01.2022

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WEGWEISER NORTH 6 Simon

WEGWEISER NORTH 6 Simon Gietl im Vorstieg an der Grossen Zinne: Der markante Dolomitfels leuchtet in hellem Orange. 6 NORDWÄNDE STECKBRIEFE Grosse Zinne Höhe: 2999 m Route: Comici-Führe (7, 500 m) Erstbesteiger: Emilio Comici, Guiseppe und Angelo Dimai, 1933 Piz Badile Höhe: 3308 m Route: Cassin-Führe (6, 900 m) Erstbesteiger: Riccardo Cassin, Vittorio Ratti, Gigi Esposito, Mario Molteni und Giuseppe Valsecchi, 1937 Matterhorn Höhe: 4478 m Route: Schmid Route (80°, WI4+, M4, 1200 m) Erstbesteiger: Franz und Toni Schmid, 1931 Eiger Höhe: 3967 m Route: Chant du Cygne (7a, 900 m) Erstbesteiger: Daniel H. Anker, Michel Piola, 1992 Petit Dru Höhe: 3733 m Route: Direktes Nordcouloir (AI 6a, M8+, 900 m) Erstbesteiger: Walter Cecchinel, Claude Jäger, 1973 Grandes Jorasses Höhe: 4208 m Route: Direktes Leichentuch (70-90°, Direktausstieg WI 5 bis WI 6+, 1100 m) Erstbesteiger: René Desmaison, 1968 einem Abstand von etwa 40 Metern hinterher. Zwischen ihnen meist nur eine Sicherung von teils zweifelhafter Qualität. Stürzen sollte man nicht. «Simultanklettern ist immer Borderline und sehr nahe am Free Solo», sagt Schäli. Bei den Extrembergsteigern kam hinzu, dass sie nicht nur eine Tour gegangen sind, sondern insgesamt sechs, dazu die Radkilometer. Das sei wie bei grossen Autorennen: «Nach fünf Rennen kann es sein, dass du beim sechsten aus der Kurve fliegst.» Freunde seit 2008: Schäli und Gietl lernten sich bei ihrer ersten gemeinsamen Tour an der Grossen Zinne kennen. Aber er kenne sich und seine Grenzen. Zumal ihn das Projekt schlussendlich konditionell nicht extrem gefordert habe. Das liegt wohl auch an der intensiven Vorbereitung: Für das Radfahren hat er ein Jahr trainiert. Was ihn zu solchen Höchstleistungen befähigt? Auf die Frage antwortet Roger Schäli beschwichtigend: «Ich bin halt hier aufgewachsen und mache seit 30 Jahren nichts anderes». Die grossen, schweren Westalpentouren hat er direkt vor der Haustür. Und was ihn an solchen Projekten immer wieder reize? «Ich spüre die Macht der Natur, in der ich mich frei bewegen kann, akzeptiert und nicht als Fremdkörper wahrgenommen werde.» Das sei es, so Schäli, das grosse Gefühl von Freiheit. FOTO: FRANK KRETSCHMANN, ROGER SCHÄLI 30 31

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