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Inspiration Nr. 01-2025

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Expert Nachhaltigkeit im

Expert Nachhaltigkeit im SkibauExpertDer ewigeBund?1 | Belag2 | Stahlkanten3 | Glasfaser4 | Titanal5 | Holzkern6 | Carbon7 | Seitenwangen8 | OberflächeDamit Ski so funktionieren wie gewünscht, ist heutzutage mehrnötig als ein Holzbrett mit Stahlkanten. Den mit Harz verpresstenHochleistungsmix aus Kunststoffen, Glas- und Carbonfasernnachhaltig herzustellen, ist indes kein leichtes Unterfangen.78Text Thomas Ebert65423Jahr für Jahr beschenken uns die Skiherstellermit neuen Innovationen. MitSki, die immer leichter und vielseitigerwerden, fehlerverzeihend agierenoder noch sportlicher gefahren werdenwollen – je nachdem, was der Kundewünscht. Doch spätestens wenn einNeukauf ansteht, sei es nach einem irreparablenSchaden oder weil der Skinach vielen, vielen Touren «weichgetreten»ist, stellt sich die Frage: Wastun mit den alten Latten? Stand heutelanden defekte oder aussortierte Skimal als Staubfänger im Keller, mal alsDeko an der Wand, bestenfalls noch perUpcycling am Gartenzaun oder in einerSitzbank – früher oder später jedoch inder energetischen Verwertung, sprichMüllverbrennung. Es könnte jedochsein, dass sich daran mittelfristig etwasändert, denn die Branche ist in Bewegung.«So wie Qualität und Langlebigkeitist auch Nachhaltigkeit ein wichtigerFaktor. Es ist gut zu sehen, dassdieses Thema auch bei den Skiherstellernmehr Stellenwert bekommt undnach neuen, nachhaltigeren Lösungengeforscht wird», skizziert Päivi Litmanen,Produktmanagerin im Bereich Skibei Bächli Bergsport, die Lage.Zur Gesamtbilanz eines Skis gehörtauch der Energieeinsatz in Produktionund Logistik. Denn die Herstellung vonSki – bei der sich manche Hersteller übrigensGemeinschaftswerke teilen – istvon der Konfektionierung der Rohwarebis zum Feinschliff energieintensiv unddamit ein wichtiger Faktor, um das Endproduktnachhaltiger zu machen. Verzichtauf Fluglogistik, regionaler Wareneinkauf,bessere Abfallverwertung, dieNutzung von Restholz als Heizmaterial,grosse Photovoltaikanlagen auf den Produktionsstättenoder auch der Einsatzvon Wasserkraft bei den Skipressen –Ansatzpunkte zum Einsparen von Energieund Rohstoffen gibt es zuhauf. «Auchauf Recycling-Verpackungen wird starkgeachtet. Insgesamt sind viele Herstellersehr engagiert, was das Thema Nachhaltigkeitangeht», summiert Litmanenden Stand der Dinge.Das steckt im TourenskiEntscheidend für die Umweltverträglichkeitsind am Ende des Tages aber auch dieinneren Werte. In so gut wie jedem Leichtbau-Tourenskisteckt heutzutage ein ausPaulowniaholz gefertigter Kern. Die Paulownie,auch Blauglockenbaum genannt,stammt aus China. Die Schweiz hat denNeophyten zum 1. September 2024 aufden Index gesetzt, er darf als invasive Arthierzulande nicht vermehrt oder gepflanztwerden. Typische Anbauorte sind Ostasien,aber auch wärmebegünstigte Lagenin Europa, wie Kroatien und Griechenland.Sogar im bayerischen Bodenseeraumgibt es Experimente mit dem Anbau vonPaulownia. Der Baum wächst mit zweibis vier Metern pro Jahr extrem schnell,und sein Holz ist sehr leicht: Mit unter 300Kilogramm wiegt ein Kubikmeter luftgetrocknetesPaulownienholz deutlich wenigerals das der Fichte. Zudem verziehtund verdreht sich das Holz kaum und istbiegsam – gute Voraussetzungen also fürden Einsatz in Tourenski, bei denen es aufLeichtigkeit ankommt. Ausser Paulownia-Illustration: Saija Sollberger1SchichtarbeiterSchematisch vereinfacht zeigt diese Grafik den Sandwichaufbaueines typischen Tourenskis, wobei Umfang und Ausgestaltung dereinzelnen Lagen durchaus variieren. Alle in Massenproduktionhergestellten Ski eint jedoch die Tatsache, dass ihre einzelnenKomponenten mit einem Epoxidharz und unter hohem Druck mehroder weniger untrennbar verklebt und verpresst werden.3233

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