EXPERT 30 Grob-Ortung: Der Bächli-Kundenberater hilft, aus dem Angebot von über 70 Modellen den passenden Schuh zu finden. Jürg Buschor
WAHLHELFER Die passenden Tourenskischuhe zu finden, ist für manche Bergsportler ein wahrer Horror. Doch alles halb so schlimm. Die Experten von Bächli Bergsport verhelfen zum passenden Schuh – egal, ob für grosse oder kleine Touren, ob breiter oder schmaler Fuss, Skitourenrennen oder gemütliche Genusstour. Es ist noch früh. Und es ist kalt. Weit oben erleuchten die ersten Sonnenstrahlen gerade die Bergspitzen, lassen die zackigen Grate wie feurige Kämme glühen. Unten schlummert das Tal noch in gedämpftem blauen Licht. Los geht’s! Ob die Tour zum Genuss wird, hängt nicht zuletzt an der Verbindung zwischen Skibindung und Fuss – dem Tourenschuh. Perfekte Skitourenschuhe zu bauen, gleicht einer Quadratur des Kreises. Sie sollen warm und bequem sein, den Fuss stützen und schützen und im Aufstieg die Flexibilität eines normalen Bergschuhs haben. Bergab müssen sie eine hohe Steifigkeit bieten und die Kräfte und Befehle des Fahrers effizient auf die Ski übertragen. Obendrein dürfen sie nichts wiegen. Dabei müssen sie brachiale Kräfte wegstecken, die aufs Material wirken – in Kurven ein Mehrfaches des Körpergewichts. «Den Tourenskischuh, der alles perfekt kann, gibt es nicht», zuckt Ernst Schärer mit den Schultern, «leider!» Doch der Experte für den Einkauf von Tourenskischuhen bei Bächli Bergsport hat auch eine gute Nachricht: «Wir finden für jeden Tourengeher den passenden Schuh.» Und sein Kollege Ralph Strahberger, Experte für Anpassung und Service rund ums Thema Skischuhe, ergänzt: «Und wenn der Schuh nicht ganz perfekt passt, können wir ihn in den allermeisten Fällen passend machen.» Probleme machen in der Praxis weniger die Schuhe als die Füsse. Wieso? Das Fuss- Skelett besteht aus: 26 Knochen, 33 Gelenken, 20 Muskeln, 114 Bändern – ganz schön komplex, und bei jedem Skifahrer sind diese Teile ein bisschen anders geformt. Kein Fuss ist wie der andere. Ergebnis: Platt, Hohl- und Senkspreizfüsse, Halux vagus und Überbeine sind an der Tagesordnung. Den idealen Modellfuss hat kaum einer. Skifahrerfüsse passen also nur bedingt in genormte Schalen. Unterschiedliche Modelle, Grössen, Leistenbreiten sowie spezielle Damen- und Herrenmodelle lassen eben auch nur eine bedingte Individualisierung zu. Entscheidend: Grösse und Einsatzbereich «Deshalb ist eine intensive Analyse und Beratung beim Skischuhkauf enorm wichtig», erklärt Ernst Schärer. «Ein bis zwei Stunden sollte sich der Kunde schon Zeit nehmen, um das für ihn am besten geeignete Modell zu finden und es bei Bedarf noch individuell anzupassen.» Ein ziemlicher Aufwand, der sich aber lohnt, denn: Ein perfekt passender Skischuh bietet enorme Vorteile. Er hilft, das Fahrkönnen zu verbessern. Er spart Kraft, man ermüdet weniger. Er ist komfortabel (verursacht keine Schmerzen). Und er macht einfach mehr Spass. Fazit: Die Freude am Skifahren steigt. «Zuerst vermessen wir grundsätzlich den Fuss», erklärt Ralph Strahberger. «Häufig kaufen Skifahrer ihre Schuhe zu gross.» Ein folgenschwerer Fehler, denn genau wie EXPERT 31
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