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Inspiration 02/2015 dt

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GANZ NACH OBEN Als Hans Deuter 1898 seine Firma gründete, konnte er nicht ahnen, dass Deuter-Rucksäcke eines Tages zu den meistgetragenen Modellen gehören würden. Doch die Leidenschaft für Berge führt den Augsburger Hersteller Stück für Stück näher zum Ausrüstungsgipfel. Von der Bierzelt-Manufaktur zum Mount Everest – eine bayerische Erfolgsgeschichte. Es muss kalt gewesen sein, auf jeden Fall war es riskant und sehr anstrengend. Als Hermann Buhl im Jahr 1953 alleine auf dem 8122 Meter hohen Gipfel des Nanga Parbat steht, ist er der Erste, der den Berg im Himalaya bestiegen hat. Mit dabei hat er nur das Nötigste an Ausrüstung wie Gletscherbrille, Sonnenhut und einen Rucksack – von Deuter. Er war als Erster am Gipfel, jedoch war er nicht der erste Alpinist, der die robusten Rucksäcke aus Leinen und Leder des bayerischen Fabrikanten zu schätzen wusste. Das bereits im Jahr 1930 entwickelte Modell «Tauern» hat es vor Buhls Erstbesteigung schon auf zahlreiche Gipfel und in exotische Länder der Welt geschafft. Bereits bei einer Himalaya-Expedition 1934 in Richtung Nanga Parbat schultern die Bergsteiger «Tauern»-Rucksäcke von Deuter. Der Expeditionsteilnehmer Fritz Bechtold hält in einem seiner Briefe fest: «Bei den ausserordentlich schweren Anforderungen, die bei dieser Expedition an Mann und Ausrüstung gestellt wurden, haben wir den Tauernsack als hochwertig alpines Gerät kennen und schätzen gelernt.» Im Jahr 1938 durchsteigt der deutsche Bergführer Anderl Heckmair erstmals die Eiger-Nordwand. Auf dem Rücken trägt auch er den Rucksack einer kleinen Firma aus Augsburg. Zurück zum Anfang, zurück ins Jahr 1898. Hans Deuter spezialisiert sich auf die Verarbeitung von Leinen und Leder. In Form von Briefbeuteln und Säcken für die königlich-bayerische Post macht sich die erste Generation Deuter auf die Reise – durch das Königreich Bayern, in den hohen Norden und über die deutsche Grenze hinaus. Segeltuch, Leinenwebereien, Pferdedecken und Zelte gehören zu dieser Zeit in das Sortiment der Firma mit dem Zeigefinger-Logo. Sogar bis auf das Münchner Oktoberfest schaffen es Deuter-Zelthallen in den goldenen Zwanzigern. «Bergausrüstung statt Bierzelte» Doch in Bayern und anderen Teilen Deutschlands gibt es eine Handvoll Menschen, die es weniger in Bierzelte, dafür in ferne Länder und auf hohe Berge zieht. Der Ruf der Berge erreicht immer öfter auch Entwickler und Ideenfinder bei Deuter. Die klare Antwort folgt rasch in Form der «Tauern»-Rucksäcke. Für viele Bergsteiger wird das Modell zum essenziellen Teil der Ausrüstung. Toni Hiebeler, dem zusammen mit Toni Kinshofer und Anderl Mannhardt die Erstbesteigung der Eiger-Nordwand im Winter gelang, erinnert sich noch an seine Kindheit als Sohn eines Bergführers: «Wenn mein Vater mit seinen Gästen in den Bergen war und ich als zehnjähriger Stöpsel auch auf ‹meine Berge› steigen wollte, klaute ich einfach Vaters zweiten ‹Tauern›- Rucksack.» Bald schon konzentriert sich das Unternehmen fast ausschliesslich auf Bergsportausrüstung und wird zum Hauptausrüster zahlreicher Alpinisten. PARTNERCHECK 43

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