Aufrufe
vor 8 Jahren

Inspiration 02/2015 dt

  • Text
  • Seil
  • Deuter
  • Wegweiser
  • Rucksack
  • Vater
  • Denali
  • Zeit
  • Adolf
  • Gipfel
  • Parc

Im Sommer duftet es im

Im Sommer duftet es im Valposchiavo nach frischen Kräutern. HOCHGENUSS 24

FEINSCHMECKERTAL Im südöstlichsten Zipfel Graubündens, jenseits des Berninapasses, liegt das Valposchiavo verborgen. Hier können Feinschmecker auf Schatzsuche gehen. Kulinarische Kostbarkeiten verschiedenster Art werden in Handarbeit produziert. Das Motto: 100 Prozent Valposchiavo. Kommen sie von Westen, drehen die meisten Besucher am Berninapass um. Und von Stilfser Joch und Bormio herunterrollend, fahren sie weiter nach Süden in Richtung Comer See. Dabei verpassen sie eine echte alpine Perle, ein fast verstecktes Tal, in dem sowohl Bergsportler als auch Genussmenschen voll auf ihre Kosten kommen. Die Bewohner des Valposchiavo – lombardisch Puschlav – haben sich darauf spezialisiert, ihren Besuchern aussergewöhnliche Erlebnisse für Gaumen und Magen zu kredenzen. Auf den 1750 Höhenmetern, die das Tal auf knapp 25 Kilometern Länge vom Berninapass bis zum schweizerisch-italienischen Grenzort Campocologno «verliert», zeigen Lebensmittelkünstler verschiedener Gattungen, dass sie ihr Handwerk bestens beherrschen. Käse, Kräuter, Wurst, Trockenfleisch, Pizzoccheri, Tee – man sollte nur nicht vergessen, die aufgenommenen Kalorien in der atemberaubend schönen Berglandschaft des Puschlav auf ausgedehnten Wanderungen wieder zu «verbrennen». Biologica und Al Canton feinste Kräuterteemischungen für die Schweiz und weit darüber hinaus. Reto Raselli – fülliger Schnauzer, volles dunkles Haar, leicht ergraute Schläfen, prüfender Blick – ist Bio-Kräuterbauer der ersten Stunde. 1981 hat er angefangen, seit über 20 Jahren beliefert er Coop, seit über 30 Jahren zählt Kräuterbonbonhersteller Ricola zu seinen Kunden. «Nebenbei» ist er noch Landwirt, hält Mutterkühe, Schweine, Hühner, Esel und Pferde, ebenfalls im Bio-Betrieb. Seine Leidenschaft aber sind die Kräuter. Das merkt man, wenn Reto Raselli über seine Produkte erzählt und sich dabei regelmässig über den gepflegten Schnauzbart fährt. «Ich bin überzeugt, dass Bio die Zukunft der Landwirtschaft in der Schweiz und in Europa ist», sagt er, gefolgt von einem spitzbübischen Grinsen. Vom Anbau bis zur Verpackung, alles geschieht hier vor Ort. In einer alten Postpferde-Station werden die Raselli-Kräuter getrocknet, 48 Stunden bei 40 Grad, so bleiben Geschmack und Struktur bestmöglich erhalten. Eine Spezialmühle Kräuterkunst für Magen, Nase und Augen Wer zur richtigen Jahreszeit – gegen Ende Juli – ins Valposchiavo kommt, den empfangen blühende und duftende Felder, bepflanzt mit diversen Sorten von Minze, Melisse, Thymian, Lavendel, Salbei, Malve, Kamille, Frauenmantel, Ringelblumen und viele mehr. In nahezu direkter Nachbarschaft liefern die Bio-Betriebe von Raselli Erboristeria Reto Raselli baut 27 verschiedene Pflanzen an. Viele davon landen in schmackhaften Bio-Teesorten. HOCHGENUSS 25

Deutsch