Aufrufe
vor 5 Jahren

Inspiration 01-2019 deutsch

  • Text
  • Lowa
  • Inspiration
  • Schweizer
  • Schweiz
  • Zeit
  • Soleil
  • Gewicht
  • Meter
  • Bergsport
  • Gipfel

GIPFELGRUSS KARI KOBLER

GIPFELGRUSS KARI KOBLER SCHWEIZER GAUCHO PROTOKOLL THOMAS EBERT 19 Mal stand Kari Kobler, Gründer der Bergschule Kobler & Partner, auf dem Aconcagua, dem höchsten Berg Südamerikas. Inzwischen überwintert der St. Galler Rheintaler sogar in Argentinien – und schickt Gipfelgrüsse. Liebes K&P-Team, wir sind gerade dabei, uns hier eine eigene Anlage zum Abfüllen von Sauerstoff zu bauen, als Notfallmittel gegen die Höhenkrankheit. Bisher mussten wir ja alles aus Nepal über Chile hierher schaffen - viel zu kompliziert. Beim ersten Abfüllen ist uns der Schlauch explodiert, es war wohl Dreck im Ventil. Wir haben jetzt einen Filter eingesetzt und starten bald den zweiten Versuch. Ausserdem sind wir daran, die Polenroute am Aconcagua besser abzusichern. Wie läuft es in der Schweiz? Ist der grosse Schnee schon da? Saludos, Kari An: AIR MAIL PAR AVION GIPFELGRUSS Die lieben Kollegen, die in der Schweiz die Stellung halten AUS ARGENTINIEN «In Argentinien ist alles etwas lockerer, weniger genormt.» KARI KOBLER GRÜNDER VON KOBLER & PARTNER UND ACONCAGUA VISION «Die Argentinier fragen mich immer, warum ich hier leben möchte. Für sie ist die Schweiz das Paradies. Nun, meine erste Auslandsreise führte mich zur Südwand des Aconcagua. Wir schafften sie schneller als geplant und bereisten das Land danach noch ein wenig. Auf der Fahrt nach Bariloche machte der Fahrer eine Pause, wir stiegen aus dem Bus … und da stand diese junge Frau mit ihren langen, pechrabenschwarzen Haaren. Seit diesem Tag suche ich den argentinischen Traum! Als Expeditionsleiter war die Kälte ein treuer Begleiter meines Lebens. Nachdem ich mehr als 4000 Nächte im Zelt verbracht habe, wurde der Traum Wirklichkeit: Vor ein paar Jahren habe ich in Mendoza, am Fuss der Anden, eine Bergagentur gegründet. Dort verbringe ich, in mediterranem Klima, den argentinischen Sommer. Während die Schweizer hoffentlich einen weiteren genialen Winter geniessen können! Argentinien war in den vergangenen 70 Jahren zehn Mal bankrott. Grundsätzlich misstraut erst mal jeder jedem. Aber ich liebe es, neue Ideen zu verwirklichen, etwas wachsen zu sehen. Mit der Agentur hier bekommen Menschen eine Chance, die sie sonst nicht hätten. Und heute gehören wir schon zu den grösseren Anbietern am Aconcagua. Bei aller Liebe zu diesem Land: Die Schweizer und die Argentinier haben ein anderes Verständnis, etwas zu machen. In der Schweiz ist alles genormt. Als ich mein Haus hier einrichtete, stand der Einbaukühlschrank einen halben Meter unter der Arbeitsplatte hervor. Mein argentinischer Partner Mauricio meinte: ‹Daran gewöhnst du dich doch!› Hab’ ich nicht. Aber weil die Arbeiter auch die Erdung am Haus vergessen hatten, zerstörte mir kurz darauf ein Kurzschluss den Kühlschrank (und den Herd, und den Monitor usw.). Den neuen Kühlschrank habe ich mir dann passend gekauft!» FOTOS: BEN ZURBRIGGEN, ZVG ! Cumbre! 50

Deutsch