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Inspiration 01-2019 deutsch

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EXPERT SMARTWATCHES DIE

EXPERT SMARTWATCHES DIE ZEIT IST NICHT GENUG TEXT THOMAS WERZ Doch aktuelle Smartwatches, wie beispielsweise eine Suunto 9 oder eine Garmin Fenix, bieten noch viel mehr Möglichkeiten. So kann der Besitzer seine Uhr immer passend zur geplanten Unternehmung mit zusätzlichen Apps bestücken. Und für verschiedene Sportarten gibt es vorkonfigurierte Funktionen, wie beispielsweise fürs Radfahren, Trailrunning, Schwimmen und ja, sogar auch Golf. Höhenmessung, Navigation, Messenger und Trainingscomputer: Zusammen mit dem Smartphone übernehmen intelligente Uhren immer mehr Aufgaben auf der Tour, für die es früher mehrere Geräte brauchte. Und: Die Zeit zeigen sie auch noch an! ILLUSTRATION: SOPHIE KETTERER Als Ende der 1980er-Jahre ein gewisser Michael Knight etwas in seine schlaue Uhr am Handgelenk nuschelte und nur Sekunden später ein schwarzer Trans Am mit quietschenden Reifen ganz alleine um die Ecke driftete, schüttelte mein Vater den Kopf, murmelte irgendwas von «Im Fernsehen kommt auch nur noch Schund …» und verliess das Wohnzimmer. Das ist jetzt gut 30 Jahre her – und kaum einer schüttelt heute noch den Kopf, wenn es um autonom fahrende Autos geht. Oder eben um Uhren, mit denen man telefonieren kann. Die einen nebenbei nicht nur auf dem schönsten Wanderweg zum Gipfel lotsen, sondern parallel dazu brav die gesammelten Höhenmeter speichern, Herzfrequenz und Pace überwachen, all diese Daten kombinieren und mit dem vorher festgelegten Aktivitätsprofil auf dem Smartphone abgleichen. Den ersten Schritt in Richtung intelligente Outdoor-Uhr machte 1998 der finnische Hersteller Suunto, als er mit der Vector eine Uhr vorstellte, die zudem auch Höhenmesser, Barometer, Thermometer und Kompass vereinte. Zwanzig Jahre später gehören die Informationen über Luftdruck, Höhe und Himmelsrichtung immer noch zu den wichtigsten Daten für Bergsportler. NAVI UND TRAININGSCOMPUTER Um all diese Daten zu erfassen, verfügen Outdoor-Smartwatches über eine ganze Anzahl an Sensoren, wie Kompass, barometrischer Höhenmesser, Gyroskop, Beschleunigungsmesser, Thermometer und GPS-Antenne (teils auch kompatibel mit den Systemen GLONASS und Galileo). Brauchte es dafür vor wenigen Jahren noch mehrere Geräte, hat sich mittlerweile vor allem bei ambitionierten Ausdauerathleten die Smartwatch im Zusammenspiel mit dem Smartphone immer mehr als wichtigster Trainingscomputer etabliert. So werden unter anderem Daten wie die aktuelle Steigleistung, die Schrittfrequenz oder -länge gemessen und per Bluetooth, ANT+ oder Wi-Fi direkt mit den Trainingsplänen in der App abgeglichen. Dabei messen einige Uhren neben dem Puls sogar die Sauerstoffsättigung am Handgelenk über einen Sensor auf der Unterseite. Wem diese Aufzeichnung zu ungenau ist, kann die Uhren zudem mit einem Brustgurt koppeln. Nach wie vor zwei der bedeutendsten Funktionen für Alpinisten und Abenteurer: die genaue Positionierung und Navigation per GPS und den hinterlegten digitalen Karten sowie direkte Informationen zu schnellen Luftdruckveränderungen und Wetterwarnungen über das Barometer. «Vor allem durch den GPS-Empfang ergeben sich sehr viele zusätzliche Möglichkeiten. Nicht nur, dass ich permanent meinen aktuellen Standort kenne, sondern auch, dass ich meine Aktivität punktgenau auswerten kann», sagt Ernst Schärer, Produktmanager bei Bächli Bergsport. Denn kombiniert man die Position mit Aktivitäts- und Vitaldaten, kann das Training sehr detailliert ausgewertet und so besser gesteuert werden. Die grafische Darstellung der Daten erfolgt teilweise direkt in der Trainings-App des gekoppelten Smartphones. 36 INSPIRATION 01 / 2019 37

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