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Inspiration 01/2015 dt

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Eine Familie, die für Schuhe lebt: die Brüder Antonio, Luigi und Francesco (Mitte), eingerahmt von der zweiten Generation: Andrea, Cristina, Davide und Sandro Parisotto (von links). LA FAMIGLIA PARTNERCHECK 42 Montebelluna in Italien ist das Mekka der Bergschuh- Hersteller: Weil das Know-how der dortigen Arbeiter einzigartig ist, produzieren viele Firmen lieber hier, als im billigen Asien. Bei der Traditionsmarke Scarpa verlässt man sich zudem auf eine weitere Stärke: Familienbande. Der «Presidente» ist ein nachdenklicher Typ, kein Marktschreier, kein Hansdampf. Dazu lastet die Verantwortung zu schwer auf seinen Schultern. Sandro Parisotto, Jeans und Kaschmirpulli, die Brille etwas schief, hat viel erreicht. Er hat das Erbe der Familie weitergeführt, den Erfolg der alten Herren noch übertroffen. Unter seiner Leitung wandelte sich eine kleine Firma, die für ihre Qualität geschätzt wurde, in eine, die geliebt wird. Weil ihre Schuhe so viel aushalten, dass sie einen länger begleiten als manch treuer Kamerad. Weil sie so bequem sind, dass man mit ihnen bis zum

Horizont laufen möchte und noch weiter. Und weil sie auch noch schön anzuschauen sind, denn Herkunft verpflichtet, - «bella figura» lässt sich auch in Bergschuhen machen. Dass das so bleibt, ist der Presidente seinem Vater schuldig. Und den Onkeln, mit denen Papa die Firma aufbaute, den Cousins und Cousinen, mit denen Sandro Parisotto sie heute gemeinsam leitet. Nicht zuletzt auch den Familien aus der Stadt, die teilweise schon in der dritten Generation für die Firma arbeiten – Scarpa, Spezialist für alle erdenklichen Arten von Schuhen, mit denen sich Berge besteigen lassen. Ansässig seit 1938 im norditalienischen Asolo. Das Städtchen ruht auf einem Hügel an der Südseite der Alpen, hinter ihm schwingen sich sanft die ersten Berge auf. Aus ihnen kamen früher die Dörfler, um in Asolo die wenigen Waren zu verkaufen, die sie anzubieten hatten. Leder zum Beispiel. Im Gegenzug nahmen sie mit, was es in den Bergen nicht gab: Werkzeuge, Kleider und Schuhe, die hier meisterhaft gefertigt wurden. Prominente Marketing- Unterstützung Später kamen die ersten Touristen. Einige blieben länger, zum Beispiel Rupert Edward Cecil Lee Guinness, der zweite Earl von Iveagh. Ein umtriebiger Mann – in seiner Heimat Irland war er Politiker und Wissenschaftler, gab das berühmte Buch der Rekorde heraus, um seine bald ebenso berühmte Brauerei zu bewerben. Für den Grosskapitalisten Guinness war es unbegreiflich, dass die Schuster Asolos so geniale Handwerker sein konnten und gleichzeitig so schlechte Geschäftsmänner. Also gründete er eine Firma, um ihre Expertise zu bündeln. Der Earl, ein echter Marketingprofi, gab ihr den Namen SCARPA. Das stand für «Società Calzaturieri Asolani Riuniti PARTNERCHECK 43

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