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Inspiration 01/2015 dt

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Schwitzen und Keuchen

Schwitzen und Keuchen unter ärztlicher Aufsicht: medizinische Leistungstests auf 6000 Metern Höhe. EXPERT 36 zu den kalten Füssen und dann wieder ins Basislager, wo es doch vergleichsweise gemütlich war. Die Schläfen pochen. Ich stapfe wie in Trance. Wie weit noch? Ich mag schon lange nicht mehr. Eigentlich will ich nur runter – aber immer wieder klinke ich den Karabiner an meinem Klettergurt ins im Eis verankerte Fixseil. Noch geht es irgendwie, wenn auch unendlich langsam. Nach anfänglichem Wetterglück und ersten Akklimatisationstouren in die Hochlager I und II wurde die Expedition vor dem letzten Aufstieg Richtung Camp III im Basislager auf 4800 Metern eingeschneit. Forscher und Probanden mussten fast eine Woche ausharren, bis sich die Lawinensituation wieder entspannt hatte. Nachdem die von den Schneemassen zerstörten Hochlager und Forschungsstätten von den Sherpas ein zweites Mal aufgebaut sind, können die Forscher nun im direkt unter dem Gipfel aufgebauten Lager III (7050 m) an den 15 verbliebenen Testpersonen die letzten Ultraschall untersuchungen vornehmen. Die anderen 25 Probanden haben aufgegeben. Erschöpfung, Müdigkeit, Motivationsprobleme oder «Kleinigkeiten» wie mittelgradige Erfrierungen haben sie ausgebremst. Vier Expeditionsteilnehmer wurden krank und mussten zum Teil mit dem Helikopter evakuiert werden. Der letzte Aufstieg bei Temperaturen um minus 30 Grad und die Forschungsarbeit unter schwierigsten Bedingungen zeichnet die verbliebenen Expeditionsmitglieder. Kollektives Kranksein an einem unendlich schönen Ort! Noch nie zuvor ist ein Forscherteam mit so vielen Testpersonen in eine so grosse Höhe vorgestossen. «Solche Probleme sind bei einer so grossen Expedition nicht auszuschliessen», meint der erfahrene Expeditionsleiter Urs Hefti. Er zieht rückblickend vor allen Teilnehmern den Hut: «Alle haben unter schwierigsten Bedingungen eine unglaubliche Leistung vollbracht.» Was bleibt, sind Erinnerungen an Kopfwehnächte, an die Erschöpfung auf dem Ergometer. Rückblenden auf Tränen der Enttäuschung und Glücksgefühle, die sich nach dem Gipfelerfolg nur langsam einstellen. Fragmente von überwältigenden Gefühlen, ein wenig Stolz. Und das gute Gewissen, vielleicht einen kleinen Beitrag geleistet zu haben, mit den Forschungsergebnissen künftig Menschen zu heilen oder gar Leben zu retten. TEXT UND FOTOS: TOMMY DÄTWYLER/SWISS-EXPED

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