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Inspiration 01/2015 dt

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EXPERT 30 MAMMUT TRION

EXPERT 30 MAMMUT TRION GUIDE 35+7 II x Alpinrucksack, 35 l x Gewicht: 1550 g x Preis: CHF 179.- DEUTER ACT TRAIL PRO 32 SL x Wanderrucksack, 32 l x Gewicht: 1420 g x Preis: CHF 169.- GREGORY BALTORO 75 x Trekkingrucksack, 75 l x Gewicht: 2650 g x Preis: CHF 339.- THULE SAPLING x Kindertrage x Gewicht: 3600 g x Preis: CHF 359.- Lukas Imhof. Aufgabe des Tragesystems ist es, eine optimale Lastverteilung auf Hüfte und Schultern zu gewährleisten und gleichzeitig die Schweissbildung am Rücken zu reduzieren. Die stärkste Luftzirkulation bieten Netzrücken-Konstruktionen, da hier der Abstand vom Rücken zum Rucksack sehr gross ist. Sie bestehen aus einem leichten Rahmen – meist aus Aluminium oder Federbandstahl –, über den ein Netz oder netzartiges Mesh-Gewebe gespannt ist. Beim Kontaktrücken-System dagegen liegt der Rucksack direkt am Rücken an. In diesem Fall übernehmen in die Rückenplatte (Pad) eingearbeitete Kanäle die Belüftung. Das Material ist in der Regel schweissabsorbierend und schnell trocknend. Bei bewegungsintensiven Disziplinen wie beim Klettern, auf Klettersteigen oder auf Hoch-, Ski- und Mountainbike-Touren sind meist Rucksäcke mit Pad sinnvoller. Sie liegen in der Regel besser am Körper an und rotieren oder pendeln bei aktiven Bewegungen weniger, was nicht zuletzt ein wichtiger Sicherheitsfaktor ist. Zusätzlich lässt sich mit Kompressionsriemen die Ausrüstung bei nicht ganz gefülltem Rucksack kompakt und körpernah in Position zurren. Netzrücken bieten weniger Kontrolle über den Rucksack, da der Schwerpunkt der Last etwas weiter vom Körper entfernt liegt. Dieses System wird überwiegend bei Wanderrucksäcken eingesetzt, da hier eine gute Belüftung im Vordergrund steht. Beide Systeme gibt es sowohl mit vorgegebenen als auch mit verstellbaren Rückenlängen. Verstellbare Systeme sind in der Regel etwas schwerer, aber exakter anpassbar. Beim Kauf eines fixen Systems sollte man unbedingt auf die richtige Länge achten. Viele Modelle gibt es auch als Frauenversion. Diese Ausführungen berücksichtigen die weiblichen anatomischen Gegebenheiten wie einen kürzeren Rücken, schmalere Schultern und den empfindlicheren Brustbereich. Rucksacktypen: Guide für Bergsportler Je nachdem, wie der Zugang ins Hauptfach gestaltet ist, spricht man von Top-, Frontoder Backloadern. Der klassische Zugriff erfolgt von oben. Vorteil: Es ist kein zusätzlicher

SO SITZT DER RUCKSACK RICHTIG Reissverschluss nötig, und man kann Ausrüstung unter die Deckeltasche klemmen. Beim Frontloader kommt man über einen langen Reissverschluss an der Vorderseite an seine Sachen. Beim Backloader lässt sich mit einem Rundbogen-Reissverschluss die gesamte Rückenpartie aufklappen. Die beiden letzteren Varianten erlauben einen sehr komfortablen Zugriff ins Hauptfach, ohne zu wühlen. Backloader eignen sich vor allem für Schneesportarten. Ski oder Snowboard können beim Öffnen am Rucksack bleiben. Sehr körpernah lässt sich die Last bei guten Alpinrucksäcken positionieren. Sie sind schmal geschnitten und mit einem Kontaktrücken ausgestattet. Modelle zum Sportklettern, für längere alpine Fels- bzw. Eistouren und Rucksäcke für hochalpine Unternehmungen sind entsprechend unterschiedlich ausgestattet. Bei Sportkletterrucksäcken (ca. 20 l) ist das Tragesystem auf ein Minimum reduziert. Der Hüftgurt dient nur dazu, den Rucksack am Körper zu stabilisieren. Rucksäcke für alpine Fels- und Eistouren (ca. 30 bis 35 l) bestehen aus robusteren Materialien und verfügen über zusätzliche Befestigungsmöglichkeiten für Eisgeräte und Helm. Hochalpine Tourenrucksäcke (ca. 35 bis 55 l) besitzen ein aufwendigeres Tragesystem, die Schulterträger und der Hüftgurt sind stärker gepolstert. Praktisch: Bei einigen Modellen lässt sich die Position der Deckeltasche mithilfe von Riemen variieren. So eine «Extension» bringt bis zu fünf Liter Volumen mehr. Bei vielen grösseren Modellen ist das Innere in ein Hauptfach und ein Bodenfach mit jeweils eigenem Zugang unterteilt. Schneesportrucksäcke (ca. 30 bis 35 l) für Skitourengeher und Freerider besitzen ein Rücken pad aus schneeabweisendem Material. Befestigungsmöglichkeiten für die Ski oder das Snowboard sowie schnell zugängliche Safety-Fächer für Lawinensonde und -schaufel sind ein Muss. Viele Marken bieten mittlerweile spezielle Modelle mit integrierten Lawinen-Airbags an. Im Notfall werden diese vom Sportler aktiviert und blasen sich in wenigen Sekunden auf. Sie können bewirken, dass Wintersportler beim Lawinenabgang an der Oberfläche bleiben oder zumindest weniger tief verschüttet werden und so schneller gerettet werden können. Auch der beste Rucksack lässt sich nur dann wirklich bequem tragen, wenn er individuell optimal angepasst und eingestellt ist. KLEINE WANDER- ODER KLETTERRUCKSÄCKE Die Schulterträger so einstellen, dass das untere Ende des Rucksacks weder «im Kreuz» noch auf dem Gesäss sitzt. GRÖSSERE RUCKSÄCKE Rucksack idealerweise wie später auf Tour beladen. Alle zum Tragesystem gehörenden Riemen lockern. Dann den Rucksack aufsetzen. Die Mitte der Hüftflossen auf der oberen Kante des Beckenknochens platzieren und Hüftgurt festziehen. Schulterträger so weit verkürzen, dass etwas Gewicht auf die Schultern kommt. Die Hauptlast bleibt auf dem Hüftgurt. Der Ansatz der Schulterträger am Rucksack sollte zwischen den Schulterblättern liegen. Ist dies nicht der Fall, ist die Rückenlänge des Rucksacks entweder zu kurz oder zu lang. Durch Anziehen der Lastkontrollriemen kann man variieren, wie viel Gewicht auf den Schultern liegt. Je fester, desto enger sitzt der Rucksack am Körper und desto grösser ist die Stabilität. Je lockerer, desto besser ist die Belüftung. Lassen Sie sich von unseren Spezialisten bei Bächli Bergsport im Rahmen des Verkaufs den Rucksack kostenlos anpassen. Netzrückenkonstruktion. Vorteil: gut belüfteter Rücken. Nachteil: reduzierte Laststabilität durch grössere Entfernung vom Rücken (Illustration: Deuter) Kontaktrückenkonstruktion. Vorteil: hohe Laststabilität. Nachteil: limitierte Rückenbelüftung. (Illustration: Deuter) EXPERT 31

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