Es muss nicht immer eine Berghütte sein – auch Tourengeher wählen immer öfter Unterkünfte, die etwas mehr Komfort bieten. www.woodridge.at WINTERTRÄUME IN DER LODGE HOCHGENUSS 24 Tagsüber Wildnis, abends Jacuzzi. Früher war der Ausdruck Lodge mit Skiabenteuer in Nordamerika verbunden. In den letzten Jahren sind Lodges auch in den Alpen immer häufiger anzutreffen. Sind das tatsächlich traumhaft idyllische Hideaways wie in den Rockies?
«Lodge». Diese Wort hat etwas Heimeliges, Gemütliches. Ein Hauch von Luxus schwingt dabei mit. Eine Wohlfühlinsel weitab vom Trubel, umgeben von Natur. Neuerdings ist das Angebot an «Lodges» fast inflationär. Allein in der Schweiz finden sich mehrere Dutzend Unterkünfte, die diese Bezeichnung im Namen führen. Dahinter sind zwei Absichten zu erkennen: Zum einen wird vermehrt eine internationale Kundschaft angepeilt, zum anderen wird der Begriff von Budget- bis zu Mittelklassehotels auch schon mal missbraucht, um ein Upgrade zu suggerieren. Nicht nötig haben dies die paar Luxus-Lodges. «A class of its own» und entsprechend ultimativ vom Namen her ist «The Lodge» in Verbier. Dieses feudale Blockhaus von Virgin-Chef Richard Branson dürfen solvente Kunden für 90.000 bis 170.000 Franken pro Woche mieten – Mahlzeiten und Getränke für bis zu 18 Personen immerhin inbegriffen, plus eine 15-köpfige Dienstbrigade samt Chauffeur-Service. Wer nicht samt Entourage anreist, kann in Zermatt auch «nur» in einem Penthouse wie der «Matterhorn Lodge», im «Heinz Julen Loft» oder in der 5-Sterne Mountain Lodge «The Omnia» standesgemäss logieren. Nicht nur Luxus pur Es muss aber nicht immer so elitär sein: Es gibt eine ganze Reihe von erschwinglichen Häusern, die sich vom Namen her eine neue Identität gaben oder aber eine entsprechende Transformation durchliefen. Da wurde ein Hotel Belgrat in Belalp zur «Hamilton Lodge» aufgepimpt, ein Alpina in Engelberg zur «Skilodge» gestylt und ein Hotel Müller in Pontresina zur «Mountain Lodge» veredelt. Mit Kreativität lassen sich auch einfache Herbergen in Schmuckstücke verwandeln. Im Berner Oberland steht «Lodge» vor allem als Synonym für günstige Backpacker-Unterkünfte: Allein in den Outdoor-Zentren Interlaken und Grindelwald gibt es ein halbes Dutzend solcher Budget-Lodges. Fazit: Es finden sich hierzulande inzwischen zwar Lodges aller Gattungen, mal mit mehr, mal mit weniger Holz und heimeligen Elementen der amerikanisch/skandinavischen Vorbilder, doch das Blockhaus-Feeling vermitteln sie kaum. Nachfolgend stellen wir fünf Lodges in der Schweiz und ihren Nachbarregionen vor, die zumindest die traditionelle «Lodge»-Idee reflektieren. TEXTE: PETER HUMMEL FOTOS: PETER HUMMEL/ZVG Hotellerie de Mascognaz Champoluc Holz und Naturstein sorgen hier für ein behaglich luxuriöses Alp-Gefühl. Die Hotellerie de Mascognaz ist eine alte Walsersiedlung. In ihrer authentischen Renovierung und Nutzung als Edelunterkunft ist sie wohl einzigartig. Alle 23 Zimmer in sieben Chalets sind für sich unique. Standesgemäss, aber in solch einem ruralen Ambiente doch unerwartet: der grosse Wellnessbereich mit Schwimmbad, Sauna, Türkischem Bad und Massage. Mascognaz liegt im Val d’Ayas, einem Seitental des Aostatals. Die Anreise erfolgt via Grand St. Bernhard. Das Skigebiet Champoluc ist mit Gressoney und Alagna verbunden. Der Reiz dieser Destination liegt aber nicht zuletzt auch im riesigen Tourenangebot zwischen Grand Tournalin und Breithorn. Preis: 240–700 Euro. www.hotelleriedemascognaz.com HOCHGENUSS 25
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