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Inspiration 01/2015 dt

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Grossartige Kulisse:

Grossartige Kulisse: Powdern mit Blick auf das fast 4000 Meter hohe Bietschhorn. WEGWEISER 8 dazwischen Felsgrate, Rinnen, Kuppen und Mulden. «Im Hochwinter stehen die Chancen auf Pulver in dieser Höhe trotz Südlage gut», erzählt Lutz. Kein Wunder, das Lötschental liegt direkt am Nord-Süd-Kamm zwischen Berner Oberland und Wallis. Die Folge: Sowohl die Schneewolken aus dem Norden als auch die aus dem Süden bleiben hier hängen. Und im Frühjahr bestehen bei Sonne beste Voraussetzungen für Firn. Schnee bis zum Dach Weiter geht’s, hinab zur Kummenalp, Richtung Ferden. Nur ganz vereinzelt kreuzen die Ski auf dieser Abfahrt ein paar Spuren. «Wie auf einer einsamen Skitour, nur dass wir uns den Aufstieg sparen», meint Thomas. Die Kummenalp ist nur im Sommer bewirtschaftet. Jetzt reicht der Schnee bis zu den Dächern der Holzhütten. «Auch Skitourer kommen bei uns bis weit ins Frühjahr hinein auf ihre Kosten», bemerkt Lutz. Ein guter Startpunkt ist dann die Anenhütte, zuhinterst am Talschluss auf 2358 Metern Höhe. Für den Hochwinter bietet sich eine Überschreitung aus dem Skigebiet nach Leukerbad an. Zurück geht es dann mit der Gemmibahn über Kandersteg. Das Lötschental mit seinen Weilern Ferden, Kippel, Wiler und Blatten ist eigentlich ein übersichtliches Familienskigebiet – ohne Wellness-Tempel, riesige Saunalandschaften, dröhnendes Après-Ski und wildes Nachtleben. Naja, ein bisschen schon ... Einmal im Jahr geht es im Lötschental hoch her: im Februar zwischen Maria Lichtmess und dem Fasnachtsdienstag. Dann ziehen die «Tschäggätta» durchs Tal. Wilde Gesellen, die sich mit Schaffellen und selbst geschnitzten, furchteinflössend bemalten

FREERIDE LÖTSCHENTAL Holzmasken in Dämonen verwandeln. Wer sich nicht in Acht nimmt, riskiert eine Abreibung – wer Glück hat, mit Schnee; wer Pech hat, mit Asche oder ganz traditionell mit einer Mischung aus aufgeschwemmtem Russ, Tierblut und übel riechender Gülle. Flug ins weisse Paradies Keine Spur von dem Treiben am nächsten Morgen. Seine Lieblingsberge kann Thomas nun sogar aus der Vogelperspektive bewundern. Aus dem schattigen Tal schraubt sich der Helikopter hinauf zum Petersgrat. Als das Knattern der Rotoren wenig später einer tiefen Stille weicht, wartet Thomas noch ein wenig, bevor er die Ski anschnallt. «Das hat was ...», murmelt er und blickt in die aufgehende Sonne, «... fast schon etwas Meditatives.» Nach einer kurzen Klettereinlage über einen Felsgrat wirbelt der Wind Millionen von Schneekristallen über die Pulverhänge. Mittendrin vier winzige Skifahrer. Unter den monströsen Gletschern von Breithorn und Jungfrau wirken sie wie Ameisen, wie winzige Gletscherflöhe. Deren Augen leuchten zwei Stunden später um die Wette, unten im Talgrund HÖHENLAGE 1419 - 3111 m FREERIDE-TERRAIN Östlich und westlich des Skigebietes Richtung Petersgrat und Richtung Lötschenpass weitläufiges Freeride-Gelände. BERGFÜHRER Lutz Fleck, Tel. 078 629 47 33, www.summitspirit.com Pius Henzen, Tel. 079 658 19 19, Benedikt Jaggy, Tel. 079 774 83 20 Peter Tscherrig, Tel. 079 864 66 44 HELISKI Infos unter www.loetschental.ch UNTERKUNFT In den Orten Ferden, Kippel, Wiler und Blatten gibt es einige kleinere Hotels (maximal 3 Sterne). Tipp: Silencehotel Edelweiss in Blatten, 3 Sterne, sehr gute einheimische Küche, www.hoteledelweiss.ch; Chalets auch auf der Lauchernalp direkt im Skigebiet. Idyllische Enklave am Talende: Hotel Fafleralp, www.fafleralp.ch Hütten: Anenhütte, exklusive Berghütte mit Sauna, Tel. 079 864 66 44, www.anenhuette.ch ALLGEMEINE INFOS Lötschental Tourismus, Tel. 027 938 88 88, www.loetschental.ch KARTEN/LITERATUR Freeride Map Lötschental, 1:25 000 Skitourenkarte Jungfrau 264S, Swisstopo 1:50 000 «Die schönsten Freeride-Touren in den Schweizer Alpen», Jürg Buschor, Simon Starkl, www.at-verlag.ch «Skitouren Berner Alpen Ost», Ralph Schnegg/Daniel Anker, SAC-Verlag TOURENVORSCHLAG LAUCHERNALP/ELWERTÄTSCH Diese Freeride-Tour gehört nicht zuletzt wegen des einfachen Aufstiegs zu den absoluten Klassikern im Lötschental. Über mangelnde Abfahrtsmöglichkeiten kann man sich im weitläufigen Gebiet zwischen dem Hockenhorn und dem Birghorn nicht beklagen. Vor der einzigartigen Kulisse des Bietschhorns und den hohen Gipfeln im Süden führt zum Beispiel die Abfahrt durch das malerische Tellin hinunter in den Talboden bei Blatten. Mit dem Postauto geht es dann jeweils wieder zurück nach Wiler zur Seilbahnstation. Wählt man eine Variante im coupierten Gelände westlich vom Tennbachhorn vorbei am Spalihorn, lässt sich die Lauchernalp wieder direkt erreichen. WEGWEISER HÖHENDIFFERENZ Aufstieg 500 Hm, Abfahrt 2000 Hm 9 Gemeinsam einsam: Am Talende warten traumhafte hochalpine Touren. SCHWIERIGKEIT WS+, grundsätzlich wenig schwierige Abfahrt, jedoch kurze Steilpassage im Couloir nördlich vom Tellihorn

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