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HOCHGENUSS ALPENMUSIK

HOCHGENUSS ALPENMUSIK Arkady Shilkloper 36

BERGMUSIK Von der traditionellen «Stobete» bis zu modernen Festivals: Die Berge sind als musikalische Bühne beliebt. Doch sind sie nicht nur Kulisse, sondern auch Wiege eigener Musikformen. Traditioneller Töne, aber auch kreativ-experimenteller Weiterentwicklungen, die so vielfältig sind wie die Berge, ihre Landschaften und ihre Bewohner selbst. TEXT PETER HUMMEL FOTO: PETER HUMMEL Musik in den Bergen boomt – von Pop- (Zermatt) über Jazz- (St. Moritz) bis zu Schlagerfestivals. «Der Berg bebt» nicht nur in Flims, auch in den Flumserbergen, in Sedrun und wo auch immer. Allerdings haben diese Anlässe eigentlich nichts mit den Alpen zu tun, die Berge fungieren hier lediglich als Kulisse. Daneben bestehen aber auch weiterhin traditionelle Älpler- und Sennenfeste, wie die urtümlichen «Stobeten» im Alpstein, welche die ursprüngliche alpine Volksmusik zelebrieren. Aber was ist denn überhaupt «alpine Musik»? Volksmusik, Neue Volksmusik oder Ländler? Und welche Rolle spielen traditionelle alpine Instrumente? MUSIKFORMEN UND IHRE ABGRENZUNG Traditionelle, meist nicht-westliche Musikformen und ihre Kombination mit westlicher Pop-Musik, werden heute als Weltmusik etikettiert. In der Schweiz und im deutschsprachigen Alpenraum werden die in den letzten Jahrzehnten aufgekommenen Strömungen, Volksmu- sik mit Elementen aus Jazz, Rock, Folk und Hip-Hop zu verbinden, als Neue Volksmusik eingeordnet. Sie grenzt sich bewusst von volkstümlicher Musik, dem volkstümlichen Schlager, ab. Der Ländler, eine ursprünglich aus der ländlichen Tanzmusik des 19. Jahrhunderts hervorgegangene Tanzund Unterhaltungsmusik, war zu Beginn des 20. Jahrhunderts populär. Und zwar anders, als es der Name vermuten lassen könnte, zuerst in den Städten. «Die damaligen Musikanten traten in Trachten auf, weil sie glaubten, in ihren Sonntagsanzügen in den Städten ärmlich zu wirken», erklärt Volksmusik-Forscher Johannes Rühl. «In der Hochblüte in den 30er- und 40er-Jahren war der Ländler unangefochten die Unterhaltungsmusik Nummer eins. Zum einen, weil sie in der Zeit der Geistigen Landesverteidigung zur Schweizer Identitätsstiftung beitrug, zum andern, weil es während des Zweiten INSPIRATION 04 / 2017 37

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