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Inspiration 3/2018 dt

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EXPERT SKI – BINDUNG

EXPERT SKI – BINDUNG – SCHUH TEXT CHRISTIAN PENNING PUZZLE SPIEL Welches Teil passt wozu? Die Abstimmung von Ski, Schuh und Bindung entscheidet auf Tour nicht nur über Lust oder Frust, sondern kann auch Verletzungen vorbeugen. Worauf sollte man achten? Bächli-Experten helfen bei der Zusammenstellung der richtigen Ausrüstung. ILLUSTRATION: SOPHIE KETTERER Ob schnell noch eine «Fyrabe»-Tour auf den Hausberg, staubender Pulver auf Freeride-Touren oder doch eine unvergessliche Haute Route – Skitourengehen ist mittlerweile Volkssport. Die Spielarten sind beinahe grenzenlos. Genauso die Wahlmöglichkeiten bei der Ausrüstung. Innovation ist Trumpf: bei Ski, Schuhen und Bindungen. Leichtbau ist ein grosser Innovationsturbo. Immer mehr Modelle. Immer neue Funktionen. Dieser sprunghafte Anstieg hat auch die Zahl der möglichen Produkt kombinationen potenziert. Toll? Ja ... und nein. Denn nicht alle Kombis funktionieren in der Praxis. Es ist wie bei einem Puzzlespiel ..., manche Teile scheinen zu passen, tun es dann aber doch nicht. «Die Möglichkeiten sind verlockend», sagt Matthias Schmid, Produktmanager für Skitourenausrüstung bei Bächli Bergsport. Eine beliebte Kombi: breite Ski für viel Auftrieb im Neuschnee, dazu eine möglichst leichte Pin- Bindung und ein leichter Schuh für kraftsparende Aufstiege. «Man sollte es allerdings nicht übertreiben», warnt Schmid. Denn: Bindung, Ski und Schuh bilden ein zusammengehörendes System. Eine Dreiecksbeziehung, die durchaus konfliktbeladen sein kann, was Funktion und Sicherheit betrifft. NOCH KEINE EINHEITLICHE TOUREN-NORM «Pin-Bindungen wurden ursprünglich als auf stiegsorientierte Leicht-Bindungen für Experten entwickelt, denen klar war, dass sie dafür Abstriche in puncto Bedienungskomfort und Sicherheitsauslösung in Kauf nehmen», erklärt Produktmanager Matthieu Fritsch von Dynafit. Natürlich gibt es mittlerweile auch für anspruchsvolle Abfahrten optimierte Pin- Systeme mit Sicherheitsauslösemechanismen, doch so robust wie Alpin-Freeride-Bindungen sind die noch nicht. Je leichter eine Bindung, desto weniger Spielraum bleibt für aufwendige Sicherheitsfunktionen. Matthias Schmid rät deshalb: «Am besten, man wählt Ski, Schuhe und Bindung jeweils aus den dem Einsatzbereich entsprechenden Kategorien: leicht und aufstiegsorientiert – für klassische Skitourenoder abfahrtsorientiert für Freeride-Einsätze.» Doch auch das ist keine Garantie dafür, dass alles passt. Einer der Hauptgründe: Es gibt keine einheitliche Norm für Tourenskischuhe. Schuhe mit verkürztem Steg an Schuhspitze und Ferse sind nicht mit Rahmenbindungen kompatibel. Mit Hybrid-Bindungen wie der Marker Kingpin (vorne Pin, hinten Alpin-Fersenautomat) funktionieren sie nur mithilfe eines Adapters an der Ferse. Und bisweilen kommt es sogar vor, dass Pin-Schuhe mit herkömmlichen Pin-Bindungen nicht einwandfrei zusammenspielen. Unterschiede treten vor allem auf bei: Stärke und Sprengung (leichte Biegung) der Sohle, Geometrie von Schuhspitze und Fersenbereich sowie Form und Position der Inserts, in die die Pins einrasten. Hier entscheiden oft Millimeter. «Wir hatten schon Fälle, in denen manche Grössen eines Skischuhmodells mit einer Bindung funktionierten, andere aber nicht», erzählt Matthias Schmid. ZU WEICHE TOURENSCHUHE – VERLETZUNGSGEFAHR Ebenfalls problematisch: die Kombination breiter, relativ steifer Ski in Verbindung mit leichten, weichen Skischuhmodellen. «Untersuchungen mittels Computersimulation haben gezeigt, dass beim Vorwärtssturz mit einem weichen Skischuh ein zu geringes INSPIRATION 03 / 2018 29

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