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Inspiration 1/2018 dt

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GIPFELTREFFEN NICOLAS

GIPFELTREFFEN NICOLAS HOJAC Schnell hoch, schnell runter: Geschwindigkeit mindert am Berg die Gefahr, sagt Nicolas Hojac. WAS BRINGEN 5 MINUTEN? Nicolas Hojac ist erst 25 Jahre alt, gehört aber mittlerweile zum kleinen Kreis der Schweizer Top-Alpinisten. Mit seinem Mentor und Freund Ueli Steck durchstieg er die Eigernordwand in Rekordzeit. Nach dem Tod des Freundes hinterfragte auch Hojac seine Einstellung zu Rekord und Risiko. Seine Erkenntnis: In ihm brennt weiter die Leidenschaft für grosse Ziele – aber nicht um jeden Preis. INTERVIEW ANDREAS HASLAUER Sie sind erst 25 Jahre alt, gelten aber heute schon als ein sehr erfolgreicher Alpinist. In welche Fussstapfen möchten Sie treten? Wollen Sie ein Gipfelsammler wie Reinhold Messner, ein Adrenalin-Junkie wie Alex Honnold oder ein Gletscherfloh wie Kilian Jornet werden? Ich möchte einfach bei dem, was ich in den Berge so mache, Spass haben. Eine Schublade, in der man mich reinstecken könnte, gibt es nicht. Zum Glück. Und das ist gut so. Spass haben steht wirklich über allem. Wirklich über allem. Glücklich sein, schöne Momente dort oben zu erleben, über den Dingen zu stehen. Das ist es, was mich zufriedenstellt. Und was passiert, wenn Sie mal ein paar Tage nicht in den Bergen sein können? Der österreichische Liedermacher Hubert von Goisern hat das mal ganz treffend formuliert, finde ich. Er hat gesagt, dass er flache Landschaften als «bedrohlich» empfindet. Der Sänger sucht deshalb für seine Texte die Stille der Berge. Ohne sie wird er depressiv. Mir geht es ganz genauso. Ich mag überhaupt keine touristisch überfüllten Routen und Wanderwege. Die Ruhe, das Einsame, die Abgeschiedenheit. Das mag ich hingegen sehr. Für den Extremsportler Axel Naglich bedeuten Berge Abenteuer und Freiheit. Fernab der Zivilisation würden andere, ursprünglichere Dinge als im Tal zählen, wo die Dinge heutzutage sehr komplex seien. Die einfachen Dinge stehen für ein unbeschwertes Leben, nicht die komplexen und schwierigen. Ich sage Ihnen auch warum: Egal, ob ich den «Pargätzi-Pfeiler» am Scheideggwetterhorn hier in meiner Heimat hochkraxele, die Erstbesteigung des «Deadmen Peak» in China mache oder ob ich mit meiner Freundin FOTO: MAMMUT ARCHIV 32 INSPIRATION 01 / 2018 33

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