Aufrufe
vor 4 Jahren

Inspiration 04-2019

WAND GENUSS KLETTERHALLE

WAND GENUSS KLETTERHALLE STATT CAFÉ Die «Via del Joan» (8a+) in Margalef verlangt totale Körperspannung, um zwischen den zwei Sintersäulen nicht die Balance zu verlieren. Im Bild die Autorin Alexandra Schweikart. Von Dresden über Innsbruck bis nach Barcelona – und noch viel weiter: In gar nicht so wenigen Städten Europas lassen sich Klettersport und City-Trip wunderbar kombinieren. Grund genug, die Koffer zu packen und loszuziehen – die richtigen Ausrüstungstipps hätten wir bereits! «Neue Städte entdecken: gut! Dabei aufs Klettern nicht verzichten müssen: noch besser!» MARC STÜSSI FILIALLEITER STV. VOLKETSWIL Das Wetter spielt nicht mit? Kein Problem: Alle drei Ziele verfügen gleich über mehrere Kletterhallen – von Chris Sharmas kombiniertem Kletter-Yoga-Fitness-Tempel in Barcelona bis zum brandneuen, vom eingespielten Tivoli-Team um Reini Scherer geführten Kletterzentrum in Innsbruck, in dem 2018 die WM stattfand. Alle Adressen sowie viele weitere Kletterhallen-Tipps in ganz Europa findet ihr unter: baechli-bergsport.ch/ kletterhalle BARCELONA RAMBLA SCRAMBLA TEXT ALEXANDRA SCHWEIKART Als katalanische Kulturmetropole am Meer kennt man Barcelona nur allzu gut: mit ihren Ramblas, Tapasbars, ihrem Vino Tinto, ihrer Gaudí-Architektur und der berühmten Sagrada Família. Im Hinterland jedoch türmt sich − zumindest für uns Kletterer − die eigentliche Attraktion auf: die Sierra de Montsant mit ihren unzähligen Kletterrouten. Vom Einsteigerkurs bis zur Weltelite kann sich hier jeder austoben: Die Qualität der Felsen und Routen ist durchweg hervorragend! KLETTER-KLOSTER MONTSERRAT Für einen Kurztrip aus der Stadt steuert man das Konglomeratgebiet Montserrat an. Die Schnellbahn (R5) aus der Stadt teilt man sich mit vielen Menschen, deren Interesse aber nur dem berühmten Benediktinerkloster Santa Maria de Montserrat gilt. Die Konglomeratwände mit ihren eingebackenen Kieseln vermitteln nicht immer den solidesten Eindruck, halten jedoch erstaunlich gut. Trotzdem sind die teils bis zu 300 Meter langen Mehrseillängen am senkrechten Kartoffelacker eher alpin angehaucht. Die eigentlichen Sportkletter-Hotspots befindet sich rund um die Dörfer Siurana, Margalef und La Morera de Montsant. Mit der Bahn (La Renfe) kommt man von Barcelona bis Reus, danach mit dem Bus weiter bis Cornudella de Montsant. Alternativ gibt es in Barcelona unschlagbar günstige Mietwagen im Angebot. Logiert wird in einer der vielen Selbstversorger- Unterkünfte, in Kletter-Refugios und auf Campingplätzen unter spanischen Olivenbäumen. Margalef galt mit seinem löchrigen Konglomeratgestein lange als Geheimtipp: Erst nach 2007 wurden hier massenweise Routen in jedem Schwierigkeitsgrad eingerichtet. An den mehr als 1500 Routen – Tendenz zunehmend – zwischen 3+ und 9b+ kann man sich hier die Finger langziehen. Kurze, steile Routen nahe der Strasse gelegen (Sektor Laboratori) finden genauso ihre Anhänger wie die 40-Meter-Routen der Cathedral. Es gibt sogar Routen, die nur aus Sintern bestehen. Margalef kann als absolut kindertauglich bezeichnet werden: kurze Zustiege, flaches Gelände am Wandfuss und kinderleichte Routen direkt neben den schweren Routen. HOTSPOT FÜR DIE CRACKS: SIURANA Siurana ist das absolute Klassikergebiet in Katalonien. An den graurötlichen Kalkfluchten und technisch anspruchsvollen Leisten wurde Klettergeschichte geschrieben. 1986 wurde bereits die erste 7c geklettert, später dann mit La Rambla (9a+) eine der schwierigsten Routen der Welt. Apropos: Unterhalb des fünften Schwierigkeitsgrades wird man in Siurana nicht fündig, die meisten Klettereien sind im Bereich 6a bis 8b angesiedelt. Wer dieses Niveau klettern kann, kommt bei einer Auswahl von 1200 Routen gerne wieder. Und wer vom Stadttrubel in Barcelona genug hat, flieht einfach in das restaurierte Dörfchen Siurana: Von der Terrasse des erhaben gelegenen Refugios kann man den Blick über die Canyons schweifen lassen, Kletterer bei ihren Versuchen beobachten und sich an einem frischen Cerveza die Fingerspitzen kühlen! FOTO: JUDITH SPANCKEN BREMS KRAFT Im Jahr 1991 revolutionierte Petzl mit dem ersten halbautomatischen Sicherungsgerät die Sicherungstechnik. Bis heute hat sich an dem Grundprinzip nichts geändert: Das Kletter seil verläuft um einen Klemmblock, der von einer Feder zurückgehalten wird. Beim Sturz blockiert die Klemmvorrichtung automatisch, beim Seilausgeben bleibt sie inaktiv – ähnlich wie bei einem Anschnallgurt. Beim Grigri + kommen zwei Sicherheitsfeatures hinzu: Die Anti- Panik- Funktion stoppt das Seil auch dann, wenn der Sichernde zu stark am Ablasshebel zieht. So wird eine unkontrollierte Abseilfahrt verhindert. Neu ist auch der Drehschalter, der zwischen Vorstiegs- und Toprope-Modus unterscheidet und die Reibung des Seils beeinflusst. Im Toprope- Modus greift der Blockiermechanismus schneller, um das Sichern zu erleichtern. Das Grigri + ist für Einfachseile von 8.5 bis 11 mm geeignet. GRIGRI + PETZL Gewicht 200 g Preis CHF 129.– SPANN WEITE Präzise genug, um kleinste Leisten anzutreten, und bequem genug für lange Tage in der Vertikalen: Der Vapor V ist die ideale Kombination aus Komfort und Performance. Der Kletterschuh von Scarpa kommt mit leicht asymmetrischen Leisten und mittlerem Downturn, um ausreichend Druck auszuüben. Die Bi-Tension-Konstruktion sorgt dabei für die nötige Spannkraft, selbst nach langem Tragen. Die geteilte Vibram XS Edge Sohle gewährleistet Kantenstabilität, bleibt aber trotzdem beweglich genug. Zusätzlich ist der Fersenbereich zum Hooken grossflächig mit einer handgemachten, zwei Millimeter starken Vibram XS Grip Gummierung versehen. Der obere Teil des Vapor besteht aus komfortabler Mikrofaser, das untere Sohlenelement aus Leder. Die Zunge ist weich gepolstert und atmungsaktiv, dank Klettverschluss lässt sich der Vapor V schnell an- und ausziehen. Geeignet vom Boulder bis zur langen Alpinroute. VAPOR V SCARPA Gewicht CA. 480 g (Gr. 41) Preis CHF 169.– TAG & NACHT Am Fels brauchen wir Begleiter, die robust sind, aber auch jeden noch so anspruchsvollen Zug in der Wand mitmachen – das gilt für Mensch und Material. Die Spire Pants von Black Diamond sind aus strapazierfähiger Bio-Baumwolle gefertigt, ein Elasthan-Anteil von 4 % macht die Hose schön elastisch. Passend für den Herbst wurde die Hose speziell für frischere Tage am Fels entwickelt. Der vorgeformte Kniebereich sowie der Zwickel im Schritt geben ausreichend Bewegungsfreiheit, für optimalen Sitz sorgt zusätzlich der flache, integrierte Gürtel. In den zwei Einschubtaschen vorne, den zwei Gesässtaschen sowie der Cargo-Tasche mit Reissverschluss finden alle Kleinigkeiten Platz. Die leger geschnittene Spire Pants macht auch in der Lieblings-Bar eine gute Figur! SPIRE PANTS BLACK DIAMOND Gewicht 571 g Preis CHF 109.– 24 25

Deutsch