Aufrufe
vor 7 Jahren

Inspiration 03/2016 dt

  • Text
  • Vorder
  • Wegweiser
  • Membran
  • Jacke
  • Gore
  • Meter
  • Produkte
  • Gipfel
  • Glowacz
  • Leicht
  • Inspiration

Schotter à gogo im

Schotter à gogo im Abstieg vom Vorder Glärnisch zum Klöntalersee. Wegweiser 16 Fuss in die scheinbare Leere setzt, sieht den Weg. Ein Weg, der mitten durch eine Vertikale führt, die wir nun Schritt für Schritt durchqueren. So behutsam, als wollten wir uns geräuschlos durch die Flanke stehlen, während ein Adler über uns in aller Ruhe seine Runden zieht. Eine gute Viertelstunde dauert die Passage, während der wir in der stillen Zeitlosigkeit des Glärnischmassivs unterwegs sind. Dann stehen wir in der Scharte namens Furggle und fühlen uns wieder wie daheim: Ein milder Sommerwind streicht um uns, Schneefinken zwitschern in der Nähe und weit unten leuchtet der Klöntalersee smaragdgrün. Nur die nahen Felsfluchten und der Gletscher des Vrenelisgärtli erinnern noch ans Gebirge. Ein Gebirge, das an klaren Tage so weit herum sichtbar ist, dass es entfernten Orten als Namensgeber dient: Durch Zürich etwa verläuft die Glärnischstrasse, in Winterthur steht die Überbauung «Glärnischblick» und im Hafen von Wädenswil dinieren Besucher auf der «MS Glärnisch». So erstaunt auch nicht, dass dieses prägende Bergmassiv zum Handlungsort von Sagen wurde. Etwa von der berühmtesten Glarner Sage überhaupt, nach der das «Vrenelisgärtli» benannt ist. Gemäss dieser Geschichte wollte das verwegene Mädchen Vreneli mitten im Glärnischmassiv einen Garten anlegen, obwohl manche es davor warnten, den lieben Gott auf so vermessene Weise zu versuchen. Dennoch stieg es eines Tages auf den Glärnisch, dazu noch bei Wintereinbruch, weshalb es sich als Schutz vor den Schneeflocken ein Chäschessi über den Kopf stülpte. Wenig unter dem Gipfel des Vrenelisgärtli aber habe es so sehr geschneit, dass das Vreneli unter seinem Chessi im Neuschnee verschwand und nie mehr ins Tal zurückkehrte. Woran bis heute der kleine Gletscher unterhalb des Glärnisch erinnert. Landschaftsfresser Als wir an diesem Augusttag in den Glarner Alpen unterwegs sind, können wir indes nur von Schnee und Gärten träumen. Die letzte Flanke zum Gipfel des Vorder Glärnisch steigen wir durch eine Wüste aus erdbraunem Schotter hoch, der unter unseren Schritten klirrt und die Wärme der Augustsonne reflektiert. In diesem Moment fällt mir der Satz des Psychologen und Soziologen Ulrich Aufmuth ein, der in den 1980er-Jahren einmal sagte, eine der Freuden von Bergsteigenden sei es, «Landschaft zu fressen». Wie wahr, denke ich mir und rechne aus, an diesem Tag schon 1700 Höhenmeter Landschaft gefressen zu haben. Inklusive Tobeln, Geröllflanken, Steinen, Felstürmen, Wänden und Wald. Der Gipfel des Vorder Glärnisch entschädigt für alle Strapazen. Selbst für das Sienento-

Das wilde Sienentobel kann je nach Verhältnissen zur frühen Schlüsselstelle der Tour werden. HAGLÖFS LITE HYBRID PANTS Besonders bei hohen Temperaturen kann die Trekkinghose ihre Stärken voll ausspielen: Das leichte Polyamid-Gewebe leitet Feuchtigkeit vom Körper ab, dadurch bleiben die Beine selbst bei schweisstreibenden Aktivitäten angenehm kühl und trocken. Ein Elasthan-Anteil und ergänzende elastische Einsätze gewähren viel Bewegungsfreiheit. Der dehnbare Bund lässt sich über einen Klettverschluss zusätzlich in der Weite verstellen und fixieren. Die Gesässtasche lässt sich mit einem Reissverschluss verschliessen. Kleine Gegenstände, wie Bargeld oder Schlüssel, kommen auch in der innenliegenden Sicherheitstasche unter, in der reissverschlussgesicherten Oberschenkeltasche findet beispielsweise eine Karte Platz. x Gewicht: 280 g (Grösse L) x Preis: CHF 115.- GREGORY ZULU 40/JADE 38 Welch Wohltat nach all den Höhenmetern! Ein Brunnen in Schwändi. bel, die Brennnesseln und Himbeersträucher. Mild streicht der Wind um uns, als wir uns neben dem Gipfelkreuz um die eigene Achse drehen. Noch einmal auf die wuchtigen Nachbargipfel des Glärnisch blicken, auf den Klöntalersee und – weit, weit unter uns – auf Felder und Strassen, auf die winzigen Häuser und Kirchtürme der Stadt Glarus und der Dörfer Mitlödi und Schwanden. Gerade so, als würden wir aus einem Ballon auf die Erde blicken, liegt alles unter uns. Einziger Wermutstropfen in diesem Augenblick: Talwärts lässt es sich nicht schweben. Dank des Wanderwegs auf der Westseite des Vorder Glärnisch werden die 1500 Höhenmeter Abstieg jedoch rascher zurückgelegt, als erwartet. Und die Schorle im Klöntaler Berggasthaus «Schwammhöhe» näher, als man denkt. So sperrig der Zugang zum Reich des Glärnisch ist, so schnell entlässt er uns wieder. TEXT UND FOTOS: CAROLINE FINK Für die Mehrtagestour von Hütte zu Hütte oder wenn warme Temperaturen nicht ganz so viel Ausrüstung erfordern: Die beiden Rucksäcke Zulu und Jade sind mit einem Volumen von 40 und 38 Litern ideal für längere Wanderungen mit wenig Gepäck. Ihr Material, ein Mix aus 210 und 100 Denier starkem Nylon, ist leicht und robust zugleich. Der Rücken ist über einen Netzeinsatz angenehm belüftet. Praktisch: Auf das Hauptfach kann wahlweise über den Deckel oder einen Frontreissverschluss zugegriffen werden. Zusätzliche Verstaumöglichkeiten bieten das grosse Frontfach, zwei seitliche Einschubtaschen und kleinere Reissverschlusstaschen im Deckel und am Hüftgurt. Materialschlaufen nehmen Wanderstöcke oder Pickel auf. Beide Rucksäcke sind mit gängigen Trinksystemen kompatibel. x Gewicht: 1330 g (Zulu), 1280 g (Jade) x Preis: CHF 175.- MEINDL TRENTO GTX W Klassisches Äusseres, ungewöhnliches «Inneres»: Der Trento GTX W ist auf speziellen, etwas breiteren Leisten gefertigt, dadurch bietet er besonders viel Platz für Zehen und Vorfuss. Um dennoch den nötigen Halt zu gewährleisten, ist er an den Fersen schmaler geschnitten. Ein bequemes Fussbett aus Kork und Vlies stützt den Fuss, zusätzlich dämpfen Elemente aus PU und EVA den Auftritt angenehm ab. Als Obermaterial wurde eine Kombination aus Nubuk- und Veloursleder verwendet, die Gore-Tex-Membran hält Regen und Schnee effektiv ab und lässt Schwitzfeuchtigkeit entweichen. Die Stabilität der Sohle liegt im mittleren Bereich, damit eignet sich der Schuh besonders für technisch nicht allzu schwere Touren. x Gewicht: 1160 g/Paar (Grösse 42) x Preis: CHF 275.- Wegweiser 17

Deutsch