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Inspiration 01/2016 dt

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konnten sie sich mit der

konnten sie sich mit der Karte identifizieren.» Auch am Kilimanjaro war eine Bekanntschaft entscheidend: Als die beiden Schweizer sich im Café berieten, wie sie es umgehen könnten, für jeden Tag im Park hundert Dollar bezahlen zu müssen, sprach ein Mann am Nebentisch sie an. John arbeitete für einen lokalen Trekking-Anbieter – und war ein GPS-Freak. Er hatte schon viele Daten rund um den Kilimanjaro zusammengetragen, wusste aber nicht, wie diese auszuwerten sind. Greulich lächelt vor sich hin. «Er sagte, er habe schon lange auf Kartografen gewartet: Wir kämen wie gerufen.» Der Deal stand schnell: John gab ihnen seine GPS-Daten, die Profis erhoben die fehlenden Wege zusammen mit dem besten Guide von Johns Agentur und erstellten danach die Karte, die sie wiederum John zur Verfügung stellten. «Besser kann es fast nicht laufen – manchmal muss man einfach auf den Zufall vertrauen», sagt Greulich. Als Hobby eigene Landkarten zu erstellen, ist ganz schön aufwendig. «Ich habe bei jeder Karte gesagt, das sei die letzte – jetzt sag ich es nicht mehr.» Die Ostschweizerin lacht. Es würden schon ein paar neue Ideen diskutiert «und wenn sich dann eine konkretisiert, geht das zackzack». Zackzack heisst im Fall Greulichs rund ein Jahr. Bis eine Karte auf dem Markt ist, braucht es eben doch mehr als Papier, Stift und Computer. Die «climbing-map. com GmbH» ist ein Mini-Verlag, mit allem was dazugehört. Doch weder Greulich noch Wettstein haben ein Faible für Marketing. So sind die sechs Karten denn immer noch so etwas wie verborgene Schätze. Die grössten Abnehmer sind ein Reiseverlag aus Belgien und einer aus England. Mit dem Erlös können die beiden immerhin die Reisen finanzieren – der Arbeitseinsatz ist unentgeltlich. «Früher haben wir Leistung gegen Leistung getauscht. Also etwa ein Inserat gegen ein Maultier fürs Gepäck», erzählt Greulich. Inserate wollen sie aber keine mehr auf die Karten drucken, «das kann auch Nachteile bringen, vor allem wenn Reiseagenturen ihre Konkurrenten vorfinden.» Für den Überblick das Papier Gipfeltreffen Felsschlucht mit ungewissem Durchkommen. «Diesmal hatten wir Glück und fanden nach einer ungemütlichen Biwaknacht in der Schlucht einen Durchschlupf zurück ins Haupttal.» Hier in einem Seitental nahe des Aconcagua / Argentinien. Inserat gegen Maultier Neugierde ist für Sandra Greulich der wichtigste Antrieb. Sie spricht lieber über ihre Arbeit als über ihr Privatleben. Bescheidenheit gehört zu ihrer Person. Belohnung sieht sie primär als etwas Immaterielles: «Natürlich freuen wir uns über jede Karte, die wir verkaufen». Aber ein schönes Kompliment ist für sie auch, wenn die Leute ihre Landkarten in den Berghütten von der Wand abfotografieren und nur noch mit dem Fotoapparat navigieren. Die Karten von «climbing-map» gibt’s bis heute nur auf Papier. Wie lange braucht’s denn überhaupt noch gedruckte Landkarten? «Die werden nicht so schnell verschwinden», antwortet Greulich sofort. Sie ist stets mit einer Kombi aus gedruckter Karte, GPS und der swisstopo-App unterwegs. «Einen echten Überblick gibt nur das Papier.» Die routinierte Bergsteigerin entscheidet stets situativ: Das Wetter ändert, der Hang dort vorne sieht besser aus, die Verhältnisse stimmen – machen wir doch den. Sie lächelt. «Die Normalroute interessiert mich weniger.» TEXT: MIA HOFMANN FOTOS: MANU FRIEDERICH, ZVG 22

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