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Inspiration 01/2015 dt

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Alexkaiser.at

Alexkaiser.at «Leidenschaft musst du suchen!» Lorraine Huber auf Erforschungstrip am Arlberg. GIPFELTREFFEN 20 Nadine: ... aber es liegt bei dir selbst, worauf du reduziert werden willst. Ich hatte von einem grossen Magazin eine Anfrage für eine grosse Story. Bedingung: Ich sollte mich dafür ausziehen. Ich hab’ «nein» gesagt. Weil ich das nicht bin. Von allen, die mich nicht persönlich kennen, würde ich da sehr schnell auf diese paar Bilder reduziert. Ich kann also schon steuern, wie ich in den Medien dargestellt werden will. Sportlich spielen Freeriderinnen im Vergleich zu den Männern die zweite Geige – zu Recht? Lorraine: Das Bild von der zweiten Geige stimmt leider schon noch. Im Trailer der Freeride World Tour 2015 zum Beispiel hat man den Eindruck, es gehe um einen reinen Männer-Contest. Ich glaube, Frauen müssen weiter darum kämpfen, ernst genommen zu werden. Ein direkter Vergleich mit Männern ist fehl am Platz. Ein wichtiger Schritt war immerhin, dass wir als Frauen nun auf eigenen Hängen unsere eigenen Lines fahren können. Nadine: Wenn du Skifahren professionell erfolgreich betreiben willst, musst du als Frau mehr leisten als der Durchschnitt der Männer. Das merkst du bei den Ausbildungen zum staatlich geprüften Skilehrer, zum Skiführer, zum Bergführer. Lorraine: Ich war noch sehr jung, als ich als Skiführerin anfing. Da musste ich mich immer beweisen, um von der Gruppe respektiert zu werden. Als Mann reicht der «Adler», ein Skilehrer- oder Skiführer-Patch

POWDER-GIRLS auf der Brust. Einmal fragte eine Gruppe sehr guter Skifahrer bei der Begrüssung ungläubig: «Was, und du bist unser Guide?» Doch nach ein, zwei Abfahrten war ihre Skepsis verflogen (lacht). Showdown im Steilhang beim Contest – wer von euch beiden hat die besseren Nerven? Nadine: Die, die am Ende am Podium steht! (lacht) Lorraine: Nervensache – das war für mich immer ein schwieriges Thema. Ich bin vor der Freeride World Tour nie Rennen gefahren, war deshalb lange sehr nervös. Ich konnte viele Jahre meine Leistung nicht zeigen. Ich fuhr sehr verkrampft. Wann ist der Knoten dann geplatzt? 2013 in La Clusaz. Es hatte wahnsinnig geschneit. Wir konnten erst am Wettkampftag das Gelände besichtigen, hatten nur zehn Minuten Zeit. Ich ging ohne Erwartungen an den Start und fuhr meinen Lauf, ohne mir gro ssen Druck zu machen. Danach ging ich mit einheimischen Freeridern Ski fahren. Am Nachmittag rief mich meine Schwester an und meinte: Du hast gewonnen! Die Lehre: Ich darf mir selbst einfach nicht so viel Druck machen. LORRAINE HUBER Lorraine Huber aus Lech am Arlberg ist eine Pionierin des professionellen Freeride-Sports in Österreich. Die Skilehrertochter gründete während ihres BWL-Studiums mit 23 Jahren als staatlich geprüfte Skilehrerin und Skiführerin in Sölden eine eigene Freeride-Schule, die sie fünf Jahre lang leitete. Ihre Karriere als Profi-Freeriderin startete sie 2008. Bei der Freeride World Tour 2014 belegte sie Rang zwei der Gesamtwertung. Huber leitet jährlich die Women’s Progression Days in Lech am Arlberg. Kurz vor dem Tourstart 2015 verletzte sie sich, hofft aber, rechtzeitig wieder fit zu sein und ihre guten Leistungen wiederholen zu können. GEBURTSDATUM 13.März 1980 WOHNORT Lech am Arlberg LIEBLINGSSPOT Arlberg VIDEOS: Lorraine. The movie www.vimeo.com/84133861 kOnneX www.vimeo.com/98579450 WEBSITE www.lorrainehuber.com Nadine, du bist öfter auf dem Podium gestanden. Bist du das Pokerface, die Coole? Hahh! Ich bin auch nervös wie Sau! Aber ich bin ein Wettkampftyp. Ich kann mit Druck gut umgehen. Wie auf der Uni: Wenn ich erst kurz vorher anfange zu lernen, schreibe ich die beste Prüfung. Ich brauch’ den Druck (lacht). Ich wünsche mir oft, ich würde mich genauso gewissenhaft vorbereiten wie Lorraine. Aber vielleicht ist ja gerade der Mix aus Lockerheit, Druck und schnellen Entscheidungen mein Erfolgsrezept. Nummer 1 und Nummer 2 im Ranking der Freeride World Tour 2014 – eigentlich müsstet ihr beinharte Konkurrentinnen sein ... Lorraine: ... nein, im Gegenteil: Gemeinsam sind wir stark. Nadine: Als Arlberger halten wir zusammen, auch wenn wir nicht unbedingt ständig anei nanderhängen. Aber wenn es sich ergibt, diskutieren wir vor dem Start schon mal Lines oder Risiken. NADINE WALLNER Die Gesamtsiegerin der Freeride World Tour 2014 und 2013 stand schon mit drei Jahren auf den Brettern und sammelte erste Wettkampferfahrungen im traditionellen Skirennlauf. Das Faible fürs Fahren abseits der Pisten hat sie von ihrem Vater «geerbt», einem erfahrenen Bergund Skiführer. Neben dem Skifahren studiert die staatlich geprüfte Skilehrerin und Skiführerin in Innsbruck Sportmanagement. Nach einer schweren Verletzung bei Filmaufnahmen in Alaska verzichtet Nadine Wallner 2015 auf einen Start bei der Freeride World Tour. GEBURTSDATUM 15. Mai 1989 WOHNORT Klösterle am Arlberg LIEBLINGSSPOT Arlberg VIDEO: www.youtube.com/watch?v=nHQe3pYLEP4 GIPFELTREFFEN 21 WEBSITE www.facebook.com/nadi.wallner

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